Chronik/Niederösterreich

Mit der NÖ-Card vom Ausflugsland zur Urlaubsdestination

Noch 2019 besuchten jährlich mehr als 550.000 Gäste das Stift Melk. Doch Lockdowns und Schließtage drückten auch an einem der beliebtesten Ausflugsziele in Niederösterreich stark auf die Besucherbilanz. So waren es 2020 nur mehr 93.000 Gäste.

Tourismus-Aufschwung 2022?

So wie in Melk ging es auch den restlichen rund 300 Partnerbetrieben und Kooperationspartner der NÖ-Card. Statt der 2019/2020 verkauften rund 166.000 niederösterreichischen Freizeitkarten, waren es in der vergangenen Saison nur rund 120.000. „Das ist aber noch ein sehr, sehr guter Wert trotz dieser Herausforderungen“, stellt Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) klar.

Eine Besserung der Lage sei auch in den nächsten Wochen und Monate nicht in Sicht, „doch trotz aller Herausforderung kann das Jahr 2022 das Jahr des Aufbruchs im Ausflugstourismus werden“, blickt der Landesrat hoffnungsvoll in die kommende Saison.

Die NÖ-Card gilt bei 300 Partnerbetrieben in und um NÖ. 2020/21 wurde die Karte 691.189-mal genutzt.

4,76 Millionen Nächtigungen gab es von Jänner bis November 2021 in NÖ.

Zwei Millionen NÖ-Cards wurden seit der Einführung  2006 verkauft.  Rund 120.000  davon im Vorjahr.

Oberste Priorität habe momentan die Sicherheit der Gäste, wie Michael Duscher, Geschäftsführer der NÖ Werbung, betont. Eine Rückkehr auf Vorkrisen-Niveau sei mittelfristig das Wichtigste. Hat man dieses Ziel erreicht, gelte es laut Duscher die Verweildauer der Ausflügler im Land zu erhöhen.

Urlaubspakete

Mit rund 4,76 Millionen Übernachtungen im Vorjahr (2019 waren es 7,68 Millionen) gäbe es in diesem Bereich laut Duscher Aufholpotenzial. „Wir wollen NÖ als Gesamterlebnis positionieren, um somit langfristig vom Kurz- zum Haupturlaubsziel zu werden“, so der Geschäftsführer.

Gelingen soll das mit einer neuen Art von Kooperationen. Laut Duscher wolle man in Zukunft verstärkt Reisepakete schnüren, die über die Grenzen der sechs NÖ-Tourismusregionen und die einzelnen Ressorts – wie etwa Kultur oder Sport – Zusammenarbeit ermöglichen.

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Konkret soll beispielsweise noch heuer ein Ausflugsplaner in das digitale Angebot der NÖ-Card integriert werden, der den Besuch mehrerer Ausflugsziele hintereinander erleichtert. „Der Planer bietet Informationen zu An- und Abreise, zeigt Transfermöglichkeiten und erfasst auch unsere Wirtshauskultur-Partner in der Nähe“, gibt Klemens Wögerer, der als neuer NÖ-Card-Geschäftsführer diese ambitionierten Pläne auf Schiene bringen soll, erste Einblicke.

Neue Wege bei Kommunikation und Datenmanagement

Unter seiner Führung soll neben der strategischen Neuausrichtung, auch die Digitalisierung und eine Optimierung des Datenmanagements der Ausflugskarte vorangetrieben werden. In der Kommunikation mit den Karteninhabern möchte man in Zukunft einen direkteren Weg über die sozialen Medien, Newsletter oder Blogs einschlagen.

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Über diese Kanäle, wie auch die optimierte App und die Webseite sollen Karteninhaber auf ihre Interessen abgestimmte Angebote erhalten. „Wir werden künftig in Zielgruppen und Kundensegmenten denken“, will Wögerer den bereits vorhandenen „Datenschatz“ besser nutzen.

Jüngere Zielgruppe im Fokus

Aus den Daten würden sich bereits interessante Trends ablesen lassen: „Während jene, die die NÖ-Card verlängern, 50 Jahre oder älter sind, sehen wir, dass bei den Neukäufen das Durchschnittsalter der Erwachsenen bei 41 Jahren liegt“, erklärt der Neo-Geschäftsführer. Für diese jüngere Zielgruppe wolle man deshalb neue Angebote entwickeln, beziehungsweise Vorhandenes besser vermarkten.

Eine optimierte Datennutzung biete aber nicht nur den Karteninhabern Vorteile, sondern auch den Partnern der NÖ-Card, wie Wögerer erklärt. „Wir wollen für die vielen Ausflugsziele in NÖ ein strategisch noch wichtigerer Partner werden, vor allem im Hinblick auf die regionale Wertschöpfung.“

Emotionaler Nutzen

Generell sei es das Ziel des Neo-Geschäftsführers, den größtmöglichen Nutzen für Karteninhaber, aber auch Partner zu bieten: „Mir geht es dabei aber nicht nur um messbaren Nutzen wie Umsatzsteigerung oder Vergünstigungen, sondern vor allem um den emotionalen Nutzen. Jeder soll gerne dabei sein“, so Wögerer.