Chronik/Niederösterreich

Mit dem Ausbau der Schieneninfrastruktur gegen die Corona-Krise

Der Schienenverkehr in Niederösterreich und damit auch der Klimaschutz könnte zum großen Gewinner nach der Corona-Krise gehören. So zumindest, wenn es nach SPÖ-Nationalrat Rudolf Silvan geht. Und wenn man den Worten von Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) glauben darf, dann soll das auch tatsächlich so sein.

Darauf deuten zumindest die Antworten auf eine parlamentarische Anfrage Silvans an Gewessler. Darin nimmt die Verkehrsministerin unter anderem zu Bahnprojekten im nördlichen Niederösterreich Stellung. Konkret die Nord-, die Ost-, die Nordwest- sowie die Franz-Josefs-Bahn.

Laut der Anfragebeantwortung soll die Nordbahn auf das Niveau einer modernen Hochleistungsstrecke ausgebaut werden. Die dazugehörige Umweltverträglichkeitsprüfung sei in Vorbereitung.

Der Marchegger Ast soll elektrifiziert und der Streckenteil zwischen Wien und Bratislava zweigleisig ausgebaut werden. Die Franz-Josefs-Bahn soll schrittweise modernisiert werden, um höhere Geschwindigkeiten am Weg zwischen Gmünd und Wien zu ermöglichen. Zudem werde an einer Direktverbindung nach Horn gearbeitet.

Außerdem: Die Kamptalbahn soll attraktiviert, Bahnsteige erneuert, Eisenbahnkreuzungen gesichert und die Geschwindigkeit auf der Strecke stellenweise angehoben werden. Auch ein teilweiser zweigleisiger Ausbau der Laaer Ostbahn sowie der Nordwestbahn von Stockerau bis zur Staatsgrenze wird mit einer Machbarkeitsstudie geprüft.

„Klar Schiff machen“

All diese Pläne klingen für Silvan gut, aber „diesen Lippenbekenntnissen müssen nun rasch Taten folgen. Alle Beteiligten müssen sich sofort an einen Tisch setzen und klar Schiff machen.“

Silvan sieht in der Umsetzung der Pläne eine Win-win-Situation nach der Corona-Krise. Von einem Klima-Konjunktur-Paket würden nicht nur Klimaschutz und Pendler, sondern vor allem die Regionen und die angeschlagene Bauwirtschaft profitieren.

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Auch der nö. Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) begrüßt die Pläne der Ministerin: „Wir haben in Niederösterreich großes Potenzial, um den Schienenverkehr weiter zu verbessern. Wenn im Bund angedacht wird, der Krise mit Investitionen in Österreichs Infrastruktur zu begegnen, dann sollten wir dort investieren, wo wir den größten Impact haben.“

Für Schleritzko ist klar, dass vor allem der beschleunigte Ausbau der Franz-Josefs-, der Kremser, der Nordwest- und der Laaer Ostbahn Arbeitsplätze schaffen und die Klimabilanz verbessern würde.

Neben den geplanten Schienenprojekten erklärt Gewessler zudem, dass bis 2028 insgesamt 24 Bahnhöfe und deren Vorplätze modernisiert werden sollen. Darunter jener in Retz, der barrierefrei umgebaut werden soll und auch die Bahnhöfe in Deutsch Wagram und Hohenau.