Mistelbacher fahren ohne Panne zur Spitze
Von Anna Perazzolo
Kaputte Reifen, fehlendes Motoröl und ein Wagen, der für den Abschleppdienst vorbereitet wird. Alles Dinge, die man im ersten Moment nicht mit einer Europameisterschaft verbindet. Dennoch haben es zwei Mistelbacher genau damit geschafft, Vize-Europameister im Pannenfahren zu werden.
Thomas Hiller und Thomas Reisinger, beide Mitarbeiter des ÖAMTC, haben beim „Road Patrol Training for Excellence“ in Luxemburg, der Europameisterschaft für Pannenfahrer, den zweiten Platz geholt. Insgesamt 14 Teams, von Portugal bis Dänemark, haben am Wettkampf teilgenommen. Der Sieg ging nach Slowenien.
Einmal jährlich treten Pannenfahrer aus allen Bundesländern in einem Wettkampf um den Einzug in die Europameisterschaft gegeneinander an.
Direkt zur EM
Für das niederösterreichische Team hat die Bewerbung in diesem Jahr allerdings etwas anders ausgesehen, wie Thomas Hiller, der seit zehn Jahren im mobilen Pannendienst tätig ist, erzählt. „Nach unserer Bewerbung wurden wir gefragt, ob wir direkt an der Europameisterschaft teilnehmen wollen. Andere Bewerber gab es anscheinend nicht.“ Aber auch personell hat sich noch einiges verändert: Thomas Hillers eigentlicher Partner musste aus familiären Gründen absagen. Für ihn sprang Thomas Reisinger, eigentlich Stützpunktmitarbeiter in Mistelbach, in die Bresche.
Zu Beginn des viertägigen Aufenthalts in Luxemburg sei der Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt gestanden. „Wir haben uns die Pannenautos der anderen Teams angesehen und überlegt, was davon für uns in Österreich anwendbar sein könnte“, so Thomas Reisinger.
Am 13. und 14. Oktober fand dann der Wettbewerb statt, bei dem die Pannenfahrer praktische und theoretische Aufgaben zu lösen hatten. „Die fingierten Aufgaben waren nichts Abstraktes, sondern Dinge, die uns im täglichen Leben begegnen“, sagt Reisinger. Von simplen Reifenpannen, bis zu Problemen bei neuen E-Bike-Technologien war alles dabei. „Es wurde aber nicht nur die Technik, sondern auch der Kundenkontakt gewertet. Wie man auf Menschen zugeht“, erklärt Thomas Hiller. „Und beides haben wir anscheinend gut gemacht.“