Chronik/Niederösterreich

Lawinengroßübung vor Saisonstart in perfekter Winterkulisse

Nach den Neuschneezuwächsen von bis zu einem halben Meter am Wochenende wurde in Niederösterreichs Bergen die Lawinenwarnstufe in Höhen ab 1.100 Meter auf „erheblich“ (Stufe 3) ausgerufen. Die unter Anführungszeichen „idealen“ Bedingungen nützten   Niederösterreichs Bergretter und Alpinpolizisten deshalb auch am heutigen Montag für eine groß angelegte Bergrettungsübung  am Hochkar. 

Rund 100 Einsatzkräfte und Helfer beteiligten sich an der organisationsübergreifenden Übung vor dem  großen Start der diesjährigen  Saisonstart in den Wintersportgebieten. Neun Ortsstellen der Bergrettung aus dem westlichen NÖ, sowie die Flug- und Alpinpolizei, Bergrettungshundeführer, das Rote Kreuz und die Freiwillige Feuerwehr haben Teilnehmer zu der Großübung am Großen Kar entsendet und Gerätschaften abgestellt.

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„Lawineneinsätze sind nicht nur höchst komplexe Unterfangen, sondern erfordern auch ein hohes Maß an personellen und zeitlichen Ressourcen“, erklärte Karl Weber, der Landesleiter-Stellvertreter der Bergrettung NÖ. Um im hochalpinen Gelände die essenziellen Einsatzabläufe authentisch erproben zu können, hat die Christophorus Flugrettung auch zwei Notarzthubschrauber mit Lawinenequipment abgestellt. Der C-15 Rettungshubschrauber aus Ybbsitz und eine Libelle der Alpinpolizei stehen im Übungseinsatz.

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Es gelte solche Lawineneinsätze rasch und koordiniert zu starten, so Weber. „Die Überlebenschancen  von Lawinenopfern sinken in den ersten 15 Minuten rapide“, erklärte er.  Schnee, so hart  wie Beton, sorgt nicht nur für mechanische  Verletzungen bei den Opfern, sonders natürlich für Luftnot unter der Schneedecke. 

Konkrete Übungsannahme war ein Lawinenabgang mit drei (teil)verschütteten Personen.  In ersten Reaktionen zeigten sich die Sprecher der teilnehmenden Organisationen mit den den Einsatzabläufen sehr zufrieden, wiesen aber auch darauf hin, dass  auch weitere Verbesserungen  in den Arbeitsschritten gefunden wurden.

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Bergrettungschefarzt Alexander Egger nutzte die Übung auch um die wichtigen Themen der Kameradenrettung, Prävention und Ausrüstung in den Fokus zu stellen.  Gerade die sofortige Hilfe in  den ersten 15 Minuten sei  maßgeblich.   Der Appell an die Alpinisten dazu:  „Unbedingt Sonde, Lawinenschaufel und Handy mit geladenem Akku mitführen!“

Die Statistik der NÖ Bergrettung weist in den vergangenen zehn Jahren knapp 20 Lawineneinsätze mit Schwerverletzten und Toten aus. Am vergangenen Wochenende gab es in Westösterreich bereits die ersten dramatischen Lawinen-Rettungseinsätze. Am Mölltaler Gletscher ist ein Skifahrer tödlich verunglückt. 

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