Chronik/Niederösterreich

„Lake 2 Lake“ in 7 Tagen: Richter und Ex-Kicker traten in die Pedale

Der eine verurteilt für gewöhnlich Schwerverbrecher, der andere verzückte als „Steinfeld-Maradona“ in der zweithöchsten Spielklasse die Fußballfans. Zusammen haben die beiden Wiener Neustädter Hans Barwitzius und Andreas Iser in diesem Sommer ein besonderes Abenteuer in Angriff genommen. Unter dem Namen „Lake 2 Lake 2020“ sind sie diese Woche quer durch ganz Österreich geradelt. In sieben Etappen ging es über 850 Kilometer und 11.400 Höhenmeter vom Neusiedler- bis zum Bodensee. „Für viele Spitzenradler natürlich keine große Sache, für Hans und mich ein Abenteuer. Nach einem Jahr Vorbereitung haben wir den Start im Burgenland kaum erwarten können“, erklärt Iser.

Der 49-jährige Unternehmer ist sportlich gesehen kein Unbekannter. Es ist schon ein paar Jährchen her, da schoss der Stürmer Ende der 90er-Jahre für den SC Wiener Neustadt viele Tore.

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Umstieg

Erst mit fortgeschrittenem Alter tauschte Iser die Fußballschuhe gegen Rennrad und Mountainbike. Die Idee zu der Österreich-Durchquerung ist vor einem Jahr bei einer Grillfeier entstanden, als Iser von seiner Dolomiten-Biketour erzählte. Barwitzius war sofort Feuer und Flamme und schlug die Seentour von Ost nach West vor. Der Richter ist ein Enkel des legendären Wiener Neustädter Bürgermeisters Hans Barwitzius (Stadtchef von 1965 bis 1984). Auch er verbringt seine Freizeit gerne am Rennrad und legt die Strecke zwischen seinem Wohnsitz und dem Landesgericht täglich auf einem Waffenrad zurück – selbst bei widrigsten Wetterverhältnissen. Zur Vorbereitung spulte er im Winter mehr als 7.000 Kilometer auf dem Ergometer ab.

Startschuss für „Lake 2 Lake“ war vergangenen Freitag in Rust am Neusiedler See. Von dort ging es über den Semmering und Leoben nach St. Michael im Lungau, wo die Biker von Freunden und Fans lautstark empfangen wurden. Ständig begleitet wurde das Duo von Freund Thomas Jansenberger mit dem Auto. Außer einer Reifenpanne verlief die Tour ohne Probleme. Einzig die Bergpässe wie der Felbertauern setzten den Bikern etwas zu. Die emotionale Zieleinfahrt am Donnerstag im Ländle in Bregenz entschädigte aber für alle Strapazen.

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