Gegen Parkverbot: Kremser Fleischer sammelt Unterschriften
Von Sophie Seeböck
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Halb auf dem Gehsteig, halb auf der Fahrbahn parkten bis Anfang des Jahres noch Kunden der Kremser Fleischer Graf. Als dann die neuen breiteren Stadtbusse Fahrt aufnahmen, platzierte die Stadt Krems aber Poller vor der Fleischhauerei in der Herzogstraße, um Blockaden zu vermeiden.
Aufgrund des Unmuts der Geschäftstreibenden der Straße wurden die Poller wenige Wochen später wieder entfernt. Halten und parken blieb außer für Liefertätigkeiten dennoch verboten.
In einer Aussendung der Kremser Volkspartei berichtete der Fleischereibetreiber Otto Graf von 20 Prozent weniger Umsatz, seitdem die Poller vor seinem Geschäft montiert wurden. Um Kundinnen und Kunden den Einkauf bei ihm wieder schmackhaft zu machen, setzt er sich nun für ein neues Parkkonzept ein.
Zweitwohnsitz für Antrag
„Ich habe 1.722 Unterschriften für einen Initiativantrag an den Gemeinderat gesammelt“, erzählt der Langenloiser, der extra dafür einen Zweitwohnsitz in Krems angemeldet hat. Aktiv beworben hätte er die Aktion nicht. „Die Liste lag lediglich im Geschäft auf. Zwar unterschrieben auch Kunden von auswärts, Zwei Drittel der Unterschriften kommen aber von Kremserinnen und Kremsern“, schildert Graf den starken Zuspruch.
Vergangenen Samstag übergab er den Antrag an den Magistrat. Mit dazu auch den Plan eines Architekten, der die Schaffung von zwei Parkplätzen (insgesamt 12 Meter lang und 2,5 Meter breit) vor seinem Geschäft vorsieht. Auch für den Stadtbus und beidseitige Gehsteige sei darin genügend Platz eingeplant. Diskutiert soll der Antrag Ende September in der kommenden Sitzung des Gemeinderats werden.
Kritik an Parkplatzpolitik
Die ÖVP Krems ortet am Beispiel von Graf einen „weiteren Beweis für die Planlosigkeit der Parkplatzpolitik“ in der Stadt. „Die aktuelle Situation ist kundenunfreundlich, unternehmerfeindlich und insgesamt schädlich für die Stadt selbst“, so Vizebürgermeister Martin Sedelmaier und Wirtschaftsstadtrat Thomas Hagmann.
Seitens der Stadt betont man, dass man sich diesen Fragen nun nach der Sommerpause widmen wolle.