Chronik/Niederösterreich/Krems

Neue Maßnahmen sollen Besucher in Dürnstein besser verteilen

Dürnstein in der Wachau ist eine der meistbesuchten Gemeinden Österreichs. Einige Zeit vor der Pandemie wurde sogar laut überlegt, ob Gebühren von Besuchern verlangt werden sollen.

Nun wurden einige Maßnahmen umgesetzt, die den Ansturm der Touristinnen und Touristen etwas auflockern sollen.

Vor der Corona-Krise kamen immerhin rund eine Million Tagesbesucher pro Jahr nach Dürnstein.

Was ist jetzt neu?

Vor allem der Ausflugstourismus mit seinen Besucherzahlen von bis zu 12.000 Gästen pro Tag wird in der bevorstehenden Hauptsaison zur Herausforderung.

Um die Situation zu entschärfen wurde etwa die Willkommens-Situation verbessert. So hat man den größten Parkplatz so umgestaltet, dass er auch zum Verweilen einlädt.

Der Bereich soll zudem für Rad,- Bus,- und Schiffstouristen als Sammel- und Verteilungspunkt fungieren. Wenn sich die Gäste dort länger aufhalten, soll sich damit die Lage in den engen Gassen der Stadt entspannen.

Fünf Touren

Auch ein neues Leitsystem mit dem Namen "Top-Tours Dürnstein" wurde implementiert. Fünf neue Touren-Varianten führen Touristinnen und Touristen zu den Höhepunkten der Region. Via Audioguide erhält man wichtige historische Informationen. 

Außerdem führt der Donauradweg neben der Altstadt-Route nun auch auf dem Treppelweg entlang der Donau. Außerdem kommen künftig weniger Gäste mit dem Schiff, sie werden nach Möglichkeit auf andere Orte wie Krems oder Melk umgelenkt. Elf Prozent weniger Kreuzfahrtschiffe legen außerdem in Dürnstein an.

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"Wir wissen, dass die meisten Gäste, nämlich 40 Prozent, mit dem Kreuzfahrtschiff in den Ort kommen. Knapp gefolgt von 37 Prozent der Besucher, die mit dem Auto, Bus oder Motorrad anreisen. 12 Prozent der Gäste besuchen Dürnstein mit dem Rad. Genau für diese Zielgruppen – Schiffsgäste, Autofahrer und Radler – haben wir Maßnahmen umgesetzt, um die Besucher besser im Ort zu verteilen und besser lenken zu können," meint Bürgermeister Johann Riesenhuber.

Das Projekt soll auch dazu beitragen, das Spannungsfeld zwischen touristischer Nutzung und Lebensqualität zu verringern, sagt Andreas Nunzer, Obmann des Vereins Welterbegemeinden Wachau.

Investition

In das Projekt "Besucherentzerrung Dürnstein" wurden insgesamt 1,7 Millionen Euro investiert, das Land Niederösterreich unterstützte die Umsetzung mit 900.000 Euro. Für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) ist klar, dass Tourismus nur dann nachhaltig erfolgreich sein könne, wenn die lokale Bevölkerung diese Entwicklung mitträgt und dafür Verständnis habe. "Hier in Dürnstein – einem der bekannten Tourismusgemeinden Österreichs - haben wir daher in den letzten beiden Jahren einige Maßnahmen umgesetzt, um die Besucherströme zu entzerren und dabei auch die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner zu erhöhen", so die Landeshauptfrau.