Kragenbär und Baulöwe als neue Attraktionen im Zoo der weißen Tiger
Eine neue Ära galt es im "Weißen Zoo“ und Kameltheater in Kernhof (Bezirk Lilienfeld) einzuläuten. Mit der sechsten Ausbaustufe des tierischen Ausflugsdorados bekommen nun auch Bären eine Heimat im Zoo, der besonders für weiße Tiger und das Kameltheater bekannt ist. Der 16 Monate alte Kragenbär Dimitri lebt nun in dem am Dienstag vom Wiener Society-Baulöwen Richard Lugner eröffneten Kragenbär-Gehege.
Eigentlich erst für 2025 geplant, musste in Kernhof der Gehegebau für den Bären vorgezogen werden, weil sein Heimatzoo im deutschen Dessau weiteren Bärennachwuchs bekommen hat, erzählte Seniorzoochef Herbert Eder zahlreich erschienen Prominenten. Eine Kragenbärendame als Dimitris Begleiterin aus einem verwahrlosten Zoo in der Ostukraine sei bereits versprochen, so Eder. „Aber das Tier herauszubekommen wird schwierig“, warb Eder bei der anwesenden russisch-österreichischen Opernsängerin Natalia Ushakova um Unterstützung.
Neben dem in den Bäumen herumturnenden Dimitri waren Richard Lugner und der Schmäh die Trümpfe beim Eröffnungsfest.
Goldener Orden
Lugner sei vom Beginn des damals skeptisch beurteilten Kameltheaters im Jahr 2000 ein Unterstützer gewesen, schilderte Eder. In der existenzbedrohenden Zeit der Corona-Pandemie, als der Zoo um alle öffentlichen Hilfen umfiel, war Lugner ein rettender Sponsor, bedankte sich Eder.
Der Wiener Adabei-Star, der mit Lebensgefährtin Simone Reiländer zwei Wochen vor der Hochzeit „in einer stressigen Zeit“ angereist war, wurde von Eder und Zoo-Geschäftsführer Rainer Zöchling auch geehrt. Der „Goldene Kameltheaterorden“ soll ihn dafür entschädigen, dass er als Werbeikone des Wiener Opernballs noch nie gewürdigt worden sein, so Eder. „Das ist mein erster Orden, der Herr Bundespräsident kann mir keinen Orden verleihen, weil ich zu schnell gefahren bin“, wusste Lugner zu unterhalten.
„Bären sind was Putziges“, meinte Lugner, als er den zutraulichen Dimitri durch das Gitter mit Karotten fütterte. Direkter Kontakt zum jetzt 36 Kilo schweren Kragenbär, der hauptsächlich Gemüse verspeist, war nicht gestattet. Die Tiere gelten als nicht ungefährlich.
Prominenz
Der Feier wohnten unter anderem Anwalt Manfred Ainedter, Handballlegende Gunnar Prokop und Ex-Nationalkicker Toni Pfeffer bei. Ecoplus-Chef Helmut Miernicki trat auch ans Mikrofon und gratulierte der Unternehmerfamilie zum Pioniergeist und zu ihren Leistungen.
Der "Weiße Zoo" befindet sich auf einem 11 Hektar aber noch bei Weitem nicht verbauten Berghang. Derzeit werden rund 160 Tiere aus 35 Rassen gehalten.
Weiße Tiger gibt es derzeit vier. Nachwuchs ist bei den Tigern heuer nicht angesagt. Der Zoo beschäftigt in der Sommersaison 16 Mitarbeiter und über den Winter sechs. 30.000 bis 50.000 Besucher werden alljährlich gezählt.