Kopfhörer raus, Augen auf: NÖ Bahnen für mehr Sicherheit am Bahnübergang
Von Sophie Seeböck
Eine Volksschulklasse ist mir zwei Lehrern gerade am Weg zum Zug. Obwohl die Schranken bereits geschlossen sind und Rotlicht leuchtet, begibt sich die Gruppe auf die Schienen und der herannahende Zug muss eine Notbremsung einleiten.
Eine Geschichte, wie sie vor nur einem Monat in NÖ passiert ist: „Als ich diese Betriebsstörung gelesen habe, blieb mir fast das Herz stehen“, zeigt sich Barbara Komarek, Geschäftsführerin der NÖ Bahnen erschüttert. „Hier setzt der Menschenverstand aus, die Vorbildwirkung ist desaströs.“
Zu 20 Prozent tödlich
Derartige Zwischenfälle auf Bahnübergängen passieren in Niederösterreich leider nicht selten. Kommt es tatsächlich zu einem Unfall, enden diese zu 20 Prozent tödlich, wie auch Christian Kräutler, Experte des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) weiß: „Grundsätzlich gilt bei Eisenbahnkreuzungen: Es gibt keine freie Fahrt, man muss sich immer davon überzeugen, dass eine gefahrlose Überquerung der Schienen möglich ist.“
Zu zwei Dritteln sind Einheimische in Unfälle auf Bahnübergängen verwickelt, da es im Alltag schnell an Aufmerksamkeit mangelt.
Deshalb berge gerade auch der tägliche Schulweg laut Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) große Risiken: „Uns ist es ein Anliegen, gerade bei den Jüngsten die Aufmerksamkeit zu erhöhen, das Bewusstsein für Gefahren zu schärfen und ihnen das notwendige Rüstzeug mitzugeben.“
Lernen im Führerstand
Die 4B-Klasse der Volksschule Hofstetten-Grünau (Bezirk St. Pölten-Land) bekam dieses Rüstzeug am Donnerstag vom KFV-Maskottchen „Helmi“ gemeinsam mit dem „Ötscherbär“ an der Mariazellerbahn vermittelt. Bei einem Workshop lernten die Kinder die Spielregeln an Bahnübergängen kennen und schlüpften auch in die Rolle des Lokführers.
Im Rahmen der Sicherheitskampagne der NÖ Bahnen wurde auch ein eigenes Buch, sowie ein Animationsvideo geschaffen, womit richtiges Verhalten am Bahnübergang vermittelt wird.
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