Konflikt um Mauterner Donaubrücke: Land lässt Behelfsbrücke doch prüfen
Mit einer Kehrtwende im Konflikt um die Sanierung der desolaten Donaubrücke Stein-Mautern im Bezirk Krems ließen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und ihr Stellvertreter und Verkehrsreferent Udo Landbauer (FPÖ) aufhorchen.
In einer gemeinsamen Aussendung erklärten sie, dass noch einmal alle Optionen eines zufriedenstellenden Ersatzes der Brücke während der Sanierung geprüft werden sollen. Dazu gehöre nun auch wieder der in der Region vehement geforderte Bau einer Behelfsbrücke.
Genau dieser interimistischen Brücke, die in den vergangenen Jahren noch politisch zugesagt worden war, hatte Landbauer aufgrund der Kosten von geschätzten 35 Millionen Euro eine Absage erteilt.
Unterschriftenaktionen entsetzter Bürgermeister und politische Protestaktionen waren die Folge. Das Angebot eines Fährbetriebs zwischen dem rechten und linken Donauufer hat man in der Region als unzureichend und als bedrohlich für die Wirtschaftsbetriebe abgelehnt.
Die Bedenken seien nachvollziehbar, teilte das schwarzblaue Regierungsduo nun mit. Bezüglich einer Behelfsbrücke sollen mögliche Einsparungspotenziale nochmals genau analysiert werden, um die Kosten für eine Behelfsbrücke zu senken.
Das Land Niederösterreich sei ein verlässlicher Partner für die Gemeinden und Tourismusbetriebe, mit der Behelfsbrücke wäre sichergestellt, dass die Bürger, die Bauern und Unternehmer sowie die Touristen die Donau auch während der Sanierungsphase ohne Zeitverlust sicher überqueren könnten, erklärte Mikl-Leitner. "Mir ist es ein persönliches Anliegen, noch einmal alle Optionen genau prüfen zu lassen. Wir wollen nichts unversucht lassen, eine Behelfsbrücke möglich zu machen“, teilte sie zum Sinneswandel in der Landesregierung mit.
Enormer Zeitdruck
"Die Bürger und Wirtschaft vor Ort wünschen sich eine verbesserte, neue Donaubrücke und der Bedarf der Region nach bestmöglicher Umsetzung und die Sicherheit der Menschen haben immer Vorrang“, informierte Landbauer.
"Für die verbesserte, rundum erneuerte Donaubrücke bräuchten wir Zeit und diese Zeit haben wir im benötigten Umfang nicht. Denn der schlechte Zustand der Donaubrücke zwingt zur unverzüglichen Neuausschreibung der provisorischen Behelfsbrücke und gleichzeitig treten wir mit dem Bundesdenkmalamt in Verhandlungen, damit die Bürger vor Ort permanent eine Querungsmöglichkeit haben“, kündigte der Landesverkehrsverantwortliche Landbauer an.
Er strebe weiters eine Verbreiterung der Fahrspur bei der zu erneuernden Donaubrücke an, so Landbauer. Man habe seit Beginn der Diskussion stets offen kommuniziert, alle Lösungsvarianten genauestens unter die Lupe zu nehmen.
Frühestmöglicher Baubeginn des Provisoriums wäre, nach etwaiger Planung und neuerlicher, einjähriger Ausschreibungsdauer das Jahr 2025/26. Parallel dazu soll die 130 Jahre alte Donaubrücke trotz der aktuellen Vorgaben des Denkmalschutzes so modern wie möglich generalsaniert werden, um für weitere 100 Jahre eine verlässliche Donauquerung ermöglichen zu können, so Landbauer.