Chronik/Niederösterreich

Kleine Welt ganz groß

Betritt man die Biedermeier-Villa, so unternimmt man eine Zeitreise – in die Vergangenheit und in die Kindheit. Denn Hunderte Bewohner sind Puppen. Das Museum, in dem sie gezeigt werden, feiert nun seinen Geburtstag.

Die „Puppenmutter“ heißt Helga Weidinger. Vor Jahrzehnten begann die Badenerin, Puppen und Spielzeug aus alter Zeit zu sammeln. 1990 überließ sie die Sammlung der Stadt Baden. Das Puppen- und Spielzeugmuseum war geboren und fand in einem Nebengebäude der 1838 im Landhausstil des Biedermeier erbauten Attemsvilla neben dem Casino beim Kurpark die ideale Heimat.

Die ältesten Stücke sind ein Guckkasten aus dem Jahr 1760 und eine Papierankleidepuppe mit acht „Roben“ von 1820. Die kleinste bewegliche Puppe, ganze zwölf Millimeter „groß“, wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Südtiroler Grödnertal aus Holz hergestellt. Die meisten Puppen und Puppenstuben im Museum entstanden um 1900. Aus Porzellan, Papiermaschee, Stoff, Leder, Celluloid, Glas und Wachs wurden sie hergestellt und waren schon damals so wertvoll, dass oft nur zu besonderen Anlässen oder im Beisein der Kindermädchen damit gespielt werden durfte. Die Puppenzimmer geben einen Eindruck der damaligen Welt im Miniaturformat. Im Museum finden sich auch viele Stofftiere, Tiere auf Rädern und betagte Teddybären.

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Bunter Nachmittag

Das 30-Jahr-Jubiläum im Vorjahr konnte coronabedingt nicht gefeiert werden, nun wird das am 13. August von 15 bis 18 Uhr nachgeholt. Für Kinder gibt es Schminkstation, Verkleidungskiste und Fotobox. Alle sind eingeladen, ihr Lieblingsspielzeug mitzubringen, um damit Fotos als Erinnerung zu machen. „Die Möglichkeit, die Freude an den gesammelten kleinen Kostbarkeiten mit vielen Menschen teilen zu können, ist einfach großartig, wunderbar“, so Helga Weidinger. Heute wird das Museum von ihrer Tochter Barbara Lorenz geführt. www.puppenmuseum-baden.at