Keine einheitlichen Regeln für Niederösterreichs Adventmärkte
Von Caroline Ferstl
30.000 Besucher zieht der Grafenegger Advent an nur einem Wochenende Jahr für Jahr an – für die Veranstalter in der aktuellen Situation eine unmöglich zu kontrollierende Menschenmenge. Somit kam die Absage des Großereignisses Anfang Oktober wenig überraschend. Andere Adventmärkte zogen nach: Auch die Schallaburg bleibt heuer unbeleuchtet, ebenso das Schloss Eckartsau (Bezirk Gänserndorf) oder die Johannesbachklamm (Bezirk Neunkirchen). Ob es in der Landeshauptstadt ruhig bleibt, entscheidet sich Ende Oktober.
Trotzdem gibt es immer noch genügend Adressen für heißen Punsch, kitschige Christbaumanhänger und süßen Baumkuchen in Niederösterreich.
Punsch nur per Einbahnsystem
Etwa die Burgruine Aggstein. Das Eröffnungswochenende ist für 6. bis 8. November angesetzt, die letzten Verhandlungen mit der BH Melk laufen gerade. Für den Kunstmarkt im Rittersaal und auf der Galerie ist etwa ein Einbahnsystem vorgesehen, es gibt explizite Ein- und Ausgänge für die Besucher. Mittels Shuttlebussen, die vom Parkplatz aus zur Burg pendeln, lasse sich auch der Andrang kontrollieren, so die Veranstalter.
67.500 Besucher zählte der Weihnachtsmarkt im Schloss Hof vergangenes Jahr. Ein entsprechendes Präventionskonzept für heuer – der Markt soll an den sechs Wochenenden vor Weihnachten stattfinden – ist noch in Ausarbeitung. Die Veranstalter sind im Gespräch mit der Behörde, zeigen sich aber optimistisch. Geklärt werden muss etwa noch, ob auch Stände im Schloss ausstellen dürfen, oder nur im Freien. Fest steht aber: Falls es einen Weihnachtsmarkt gibt, dann auch mit Gastronomie und Punschausschank – auch alkoholischem.
Andere Märkte hingegen wollen, ganz nach Grazer Vorbild, das Gastronomieangebot so weit wie möglich reduzieren. Etwa der Advent am Dom zu Wiener Neustadt – er soll aus heutiger Sicht von 11. bis 13. Dezember stattfinden. Gemeinsam mit der Volkskultur Niederösterreich wird derzeit an einem Sicherheitskonzept gearbeitet. Bereits in den vergangenen Jahren lag der Fokus des Marktes mehr auf Kunsthandwerk als auf Punsch- und Glühweinständen.
Der „Zauber im Advent“ am Hauptplatz von Wiener Neustadt hingegen ist komplett abgesagt. Eine ähnliche Situation findet man in Mödling: Während der Adventmarkt in der Altstadt nicht stattfindet, gastiert für zumindest das letzte Novemberwochenende der Mittelalteradvent. Er ist seit jeher ein reiner Kunsthandwerksmarkt – damit ist auch die Frage, ob mit oder ohne Gastronomie, überflüssig.