Chronik/Niederösterreich

Kandidaten der SPÖ sehen bei EU-Wahl Richtungsentscheidung für Europa

Ausschließlich mit dem Zug ist Günther Sidl, der EU-Abgeordnete der SPÖ aus Niederösterreich in der abgelaufenen Regierungsperiode, zur Arbeit nach Straßburg und Brüssel gefahren. 165.000 Kilometer habe er so auf der Schiene seit 2019 zurückgelegt, berichtete er beim Wahlkampfauftakt in NÖ für die anstehenden EU-Wahlen am 9. Juni. Sidl ist abermals als SPÖ-Spitzenkandidat an sicherer Position für das EU-Parlament gesetzt.

Gemeinsam mit dem  österreichweiten SPÖ-Spitzenkandidaten Andreas Schieder und NÖ-Parteiobmann Sven Hergovich präsentierte sich Sidl mit fünf weiteren  jungen Kandidaten auf der roten NÖ-Liste in St. Pölten. Man sei stolz auf die bislang jüngste  Kandidatenliste für EU-Wahlen mit einem Altersdurchschnitt von 23,6 Jahren, betonte Hergovich.  Er verspüre nach den AK-Wahlen mit dem bisher besten Ergebnis für die FSG Aufwind für die  SPÖ, den es auch bei der EU-Wahl zu nutzen gelte, so der Landesrat. 

Richtungswahl

Schieder und Sidl betonten, dass es sich um eine Richtungswahl für  Europa handle. Es gehe um mehr Fairness, Gerechtigkeit und Ökologie, vor allem bei der Nahrungsmittelproduktion, erklärten sie. Die Konservativen hätten viele wichtige Gesetze - wie etwa das Lieferkettengesetz, bei dem Kinderarbeit und Umweltverschmutzung bekämpft wird - blockiert und würden sich zunehmend mit den rechten und rechtsextremen Parteien abgeben, kritisierte Schieder.

Kritik übte Schieder auch an der österreichischen Bundesregierung: „Schwarz und Grün fahren nach Brüssel und versuchen alles, was fortschrittlich ist, zu verhindern.“ Besonders kritisierte er, das Österreich als einziges EU-Land das EU-Klimagesetz noch nicht umgesetzt hat und dafür geklagt wurde.

NÖ-Spitzenkandidat

„Ich will weiter der Niederösterreich-Botschafter in Brüssel sein. Also die Interessen der NiederösterreicherInnen dort aktiv vertreten und europäische Themen nach Niederösterreich tragen“, erklärte Sidl.  Eine seiner Hauptforderungen sei, dass in Europa wieder mehr produziert werden müsse, um die Abhängigkeiten wieder zu verringern. Auch konsequenterer Klimaschutz und die Nutzung des Green Deals als Chance für mehr Beschäftigung und Lebensqualität nannte er als Programmpunkt. Weiters kritisierte Sidl, dass in der europäischen Landwirtschaft derzeit so viele Pestizide eingesetzt werden wie noch nie. Da gelte es dringend, Alternativen zu finden. Ein Plus zum Ergebnis von 2019 nannte Sidl als sein Wahlziel.

Bei den weiteren NÖ Kandidanten der SPÖ handelt es sich um Fiona Schindl, 21 Jahre, aus Tulln, Bertan Özcan, 23 Jahre, aus Hennersdorf, Patricia Katsulis, 33 Jahre aus Korneuburg, Georg Schlager, 20, aus Waidhofen an der Thaya sowie Daniela Haunold, 21 Jahre aus St Pölten. Sie nannten Stärkung der Frauenrechte, die Sicherung des Friedens, Gesundheitssicherung, die Bekämpfung des Klimawandels oder auch kostenlose Reise- und Ausbildungsprogramme in Europa als ihre Wahlkampfthemen.