Chronik/Niederösterreich

Japanisches Miso aus Weinviertler Rohstoffen

Auf den ersten Blick haben Japan und das Weinviertel nicht viel gemeinsam. Bei genauerer Betrachtung offenbart sich allerdings, dass beide Regionen auf die Gewürzpaste „Miso“ gekommen sind.

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Die Inspiration für sein neuestes Produkt holte sich Karl Severin Traugott aus Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach), der unter dem Namen „Genusskoarl“ arbeitet, nämlich fernab der heimischen Küche. Im Gegensatz zum asiatischen Miso enthält seine Gewürzpaste aber kein Soja. „Das Brauverfahren ist das gleiche, aber wir verwenden nur heimische Rohstoffe“. Die Basis stellt deshalb die Kichererbse aus Gänserndorf.

Umami

Ein Bekannter habe Traugott, der bereits seit Jahren Gewürzsoßen herstellt, auf die Idee gebracht, ein Miso zu produzieren. „Die Infrastruktur hatten wir ja bereits. Somit konnten wir in relativ kurzer Zeit ein gutes Miso herstellen“, so Traugott. Zahlreichen Österreicherinnen und Österreichern sei die Verwendung von Miso aber noch nicht bekannt. Dabei sei Umami, also dieser würzig, herzhafte Eiweißgeschmack, ein wunderbares Würzmittel für fast jedes Gericht, sagt Traugott. „Fast immer wenn man denkt, dass das Gericht noch nicht ganz rund ist, fehlt Umami. Das Miso ist meine Eier legende Wollmilchsau“, sagt Traugott. Außerdem sei es harmonischer und passender für die österreichische und europäische Küche als herkömmliches Soja-Miso.

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Bisher werde das Miso gut angenommen. „Von unseren Neuerscheinungen ist der Zuspruch hier am größten“. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass es zum „Bio-Produkt des Jahres“ gekürt wurde.

Die letzte Gewürz-Idee sei das Kichererbsen-Miso aber nicht. „Ich kann mir vorstellen, das Miso-Sortiment zu vertiefen“, sagt Traugott. Aber auch eine Fischsauce oder eine Garnelenpaste aus heimischer Zucht würde sich anbieten.