Chronik/Niederösterreich

Hauptplatzumbau mit historischer Note: Kopf von NS-Statue gefunden

Beim millionenschweren Umbau des Amstettner Hauptplatzes ist derzeit ein Höhepunkt erreicht. Der Platz auf Höhe des Rathauses wurde völlig umgegraben, um Platz für den künftigen Schwammkörper, der Wasser speichern und Bäume nähren soll, unterzubringen.

Indem ein Bagger auch noch den Kopf einer alten zerbombten NS-Statue ausgebuddelte, wurde auch die wechselhafte Geschichte des Platzes in der Vergangenheit der Stadt in Erinnerung gerufen.

In der Amstettner Innenstadt entsteht Österreichs größte Schwammstadt. Teilnehmer von Exkursionen und neugierige Baustellenkiebitze bekommen derzeit baustellentechnisch einiges geboten. Neben dem Schwammstadtkörper werden wichtige Einbauten, wie neue Wasserleitungen oder Glasfaserkabel vergraben.

Auch die Pflanzung eines weiteren Teils der im Zentrum geplanten 70 neue Bäume soll folgen. Genauso wird der Radweg quer durch das Zentrum neu angelegt.

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Die Oberflächengestaltung mit einem neuen wasserdurchlässigen Granulat wird dann folgen. Im August soll der dunkle Straßenbelag der verbleibenden Durchzugsstraße eine helle Beschichtung erhalten, damit die Wärmerückstrahlung und der Lärm gedämpft werden.

Neuer Brunnen 

Auch mit dem Aufbau des neuen Stadtbrunnens wird sukzessive begonnen. Das Relikt eines der Vorgängerbrunnen, dem sogenannten Kilianbrunnen, das nun gefunden wurde, wird derzeit für das Stadtarchiv gereinigt. Das Haupt des "SA-Mannes" erinnert an düstere Tage in der Stadtgeschichte.

Der Kopf gehörte zu einer Statue, die anlässlich eines Kreisparteitages der Nazis im Jahr 1939 am Stadtbrunnen montiert worden war.

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Unmittelbar vor Kriegsende wurde der Brunnen samt dem "SA-Mann" am 8. Mai 1945 von einer russischen Fliegerbombe getroffen: Dabei fanden tragischerweise 28 Menschen den Tod.

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Der mächtige Krater mitten am Hauptplatz wurde mit den herumliegenden Brocken samt dem steinernen Kopf einfach wieder zugeschüttet. 
Weil der Nachfolgebrunnen am Hauptplatz nicht ins Konzept und in die Architektur des neuen Platzes passte und abgebaut wurde, gab es in Amstetten heftige politische Debatten.

"Der Brunnen wurde sorgsam abgetragen und wird zwischengelagert. An einem anderen Ort, der noch nicht fixiert wurde, wird er wieder aufgebaut“, versichert ein Rathaussprecher.