Chronik/Niederösterreich

Geschäft mit dem Tierleid: Sieben Monate Haft für „Züchterin“

Es war ein erschütterndes Bild, das sich den Polizisten im Haus der Angeklagten in Zemling (Gemeinde Hohenwarth-Mühlbach am Manhartsberg, Bezirk Hollabrunn) bot. Nachdem Zeugen Alarm geschlagen hatten, wurde das Haus durchsucht. Mehrere Hunde waren dort in einem alten Presshaus mit Kellerröhre unter schrecklichen Bedingungen eingesperrt. Den Beamten sei „starker Verwesungsgeruch entgegengeströmt“, ein Radio war eingeschaltet, um das Hundegebell zu übertönen.

Ähnliche Zustände herrschten auch im Wohnhaus der Frau in Strasshof an der Nordbahn (Bezirk Gänserndorf). Die insgesamt 16 Hunde und zwei Hasen konnten gerettet und in Tierheime gebracht werden. In einem weiteren Haus der serbischen Staatsbürgerin in Laa an der Thaya (Bezirk Mistelbach) fanden Polizisten fünf Rottweiler, vier Huskys sowie zwei Husky-Welpen. Den Tieren stand teilweise veralgtes Trinkwasser zur Verfügung, die Böden waren mit Kot beschmutzt. Fünf Hundezwinger wurden am Areal des Einfamilienhauses gezählt.

Als Züchterin aufgetreten

Für die Frau klickten die Handschellen. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg nahm Ermittlungen auf. Es bestehe der Verdacht der illegalen Zucht von Hundewelpen und „dass die Tiere mit falschen Papieren in Verkehr gebracht wurden“.

Am Montag wurde die Frau nun am Landesgericht Korneuburg zu 21 Monaten Haft wegen Tierquälerei und gewerbsmäßigen Betrugs verurteilt – sieben davon muss sie absitzen. Sie zeigte sich im Prozess geständig. Die Anklage umfasste neben ihr noch drei weitere serbische Staatsbürger. Ihrem Partner konnte allerdings keine Mittäterschaft nachgewiesen werden, er wurde freigesprochen. Die beiden anderen waren nicht zum Prozess erschienen.

Die 31-Jährige soll nach außen hin als Züchterin aufgetreten sein. Die übrigen Beschuldigten sollen sie beim Verkauf der Hunde unterstützt haben.