Chronik/Niederösterreich

Freud und Leid an der niederösterreichischen Moststraße

Zu einer Zeit, in der auch der erste frische Most in den Fässern fertig wird, geht es in der Leaderregion Niederösterreichische Moststraße turbulent her. Der vorwöchige Jubel über die Zuerkennung der NÖ Landesausstellung 2026 wurde von der Trauer um den verstorbenen Mostpionier Johann Zeiliger überschattet.

Diese Woche aber gab es auch für viele Moststraßenbetriebe einen Grund zum Feiern. Die Ergebnisse einer Mystery-Guests-Aktion waren für viele sehr erfreulich.

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Abschied von Zeilinger

Als Johann Zeilinger mit seiner Familie im Jahr 1990 in kleinen Räumen seines Hofes einen Mostheurigen einrichtete, sei er oft ausgelacht und verspottet worden, erzählte der Euratsfelder häufig. Heute zählt der Heurige vom Pollenberg, den längst die Jungen führen, zu einem kapazitätsstarken Vorzeigebetrieb im Mostviertel. Am Mittwoch wurde Zeilinger, der 82 Jahre alt geworden ist, unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen.

Mystery Guests

Ein weit erfreulicherer Höhepunkt an der Moststraße wurde dieser Tage im historischen Veranstaltungssaal des LKH Mauer gefeiert. Das Management der Leaderregion Moststraße hatte den 100 Mitgliedsbetrieben im Sinne der Qualitätsverbesserung  „Mystery Guests" ins Haus geschickt. Dabei handel es sich um ausgewählte Personen, die als vermeintliche Gäste den Betrieb testen und bewerten. Im Rahmen einer Prämierungsgala wurden die Ergebnisse der Mystery-Agentur Whitebox präsentiert und die besten 19 Betriebe vor den Vorhang geholt und geehrt.

Lob

Moststraßenobfrau Michaela Hinterholzer bezeichnete die Testaktion als wichtigen Baustein im Bemühen, die Qualität für die Gäste hochzuhalten. „Natürlich sind solcher Überprüfungen auch Momentaufnahmen und hängen von einer gewissen Tagesverfassung ab“, sagte sie im KURIER-Gespräch. Ziel der Moststraße sei es, auch zukünftig, die hohen Qualitätsstandards der Betriebe zu halten und durch direktes Kundenfeedback Verbesserungspotenziale zu erkennen. (Siehe Ergebnisse unten).

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Der  Rahmen bot sich auch für den Obstbauverband perfekt an, um die ersten frischen Jungspund-Moste zu präsentieren und auch auf das 30-jährige Jubiläum des Bestands der  einprägsamen kantigen Original-Mostflasche hinzuweisen. Sie ist in den Abhof-Betrieben, aber auch in den Supermärkten zum Markensymbol geworden.

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Ergebnisse

Getestet wurde in insgesamt sechs Kategorien:  Die besten drei Betriebe mit der höchsten Bewertung pro Kategorie wurden gekürt:
• Ab Hof
o Reikersdorfer Spezialitäten, Neuhofen/Ybbs - Familie Reikersdorfer
o Biohofladen Deinhofer, Amstetten - Familie Deinhofer
o Mostheuriger & Hofladen Hauer, Ardagger/Stift - Familie Hauer
o Seppelbauer„s Obstparadies, Amstetten - Familie Datzberger (ex aequo)
• Heuriger
o Genussbauernhof Distelberger, Amstetten – Christine Pfligl / Toni Distelberger
o Mostheuriger Hansbauer, Haag - Hans Hiebl
o Mostheuriger z“Gridling, Weistrach - Familie Sturm
• Hotel
o Stadthotel Gürtler, Amstetten - Familie Dappers
o Landhotel Gafringwirt, Euratsfeld - Familie Hochholzer
o Relax Resort Kothmühle, Neuhofen/Ybbs - Elisabeth Scheiblauer
• Urlaub am Bauernhof
o Dorferhof Kronsteiner, Weistrach - Familie Kronsteiner
o Mayrhof Anna und Karl Mayrhofer, Haag - Familie Mayrhofer
o Lindenhof, Haag - Familie Forstmayr
• Gasthof/Restaurant
o Gasthaus Maderthaner-Schafelner, Weistrach - Familie Maderthaner
o Gasthof Alpenblick, Ardagger - Werner Grünberger
o Landgasthof Bachlerhof, Kematen - Familie Bachler
• Ausflugsziel
o Mostbirnhaus, Ardagger/Stift - Michaela Schmutz (100 %)
o Mostelleria – Destillerie Farthofer, Oed-Öhling - Familie Farthofer
o Stift Seitenstetten, Seitenstetten - Sabine Fallmann, Pater Benedikt Resch

Als einziger Betrieb schaffte das Mostbirnhaus in Ardagger 100 Prozent.

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„Wir freuen uns wirklich sehr und sind überaus stolz auf dieses außergewöhnliche Ergebnis. Diese Auszeichnung sehen wir als Wertschätzung und Bestätigung für unsere Arbeit in den letzten Jahren, die Mostbirne als Kulturgut nach außen zu tragen und unseren Gästen ein ausgezeichnetes Service zu bieten“, war Geschäftsführerin Michaela Schmutz hoch erfreut.