Chronik/Niederösterreich

Fliegende Intensivstation: Erfolgsmodell der Lebensrettung aus der Luft

Im Sommer vor drei Jahren hat die ÖAMTC-Flugrettung ihr Notfallsystem für Ostösterreich reformiert. Der Intensivtransporthubschrauber (ITH) „Christophorus 33“ in Wiener Neustadt wird seither in einem permanenten Betrieb nicht nur für lebenswichtige Überstellungen, sondern auch für akute Primäreinsätze in die Luft geschickt. „Die Umstellung hat gezeigt, dass die Neuausrichtung wesentlich zur Verbesserung der medizinischen Versorgung beiträgt“, sagt der Chef der Flugrettung, Reinhard Kraxner.

1.632 Einsätze ist der C33 seit Juli 2019 speziell in NÖ, Wien und dem Burgenland geflogen. 198-mal davon zu einem primären Notfalleinsatz, der Rest waren Überstellungsflüge zwischen Spitälern. Mit dem nachtsichttauglichen System der „Night Vision Goggles“ konnten 238 Flüge bei Finsternis abgewickelt werden. Die wesentliche Verbesserung zu früher ist, dass die Crew nicht auf Abruf, sondern täglich von 8 bis 21 Uhr am Stützpunkt einsatzbereit ist. „Das ist die Kernzeit unsere Einsätze“, sagt Kraxner. Für Notfälle zur nachtschlafenden Stunde gibt es außerdem noch den Nacht-Hubschrauber Christophorus 2 in Krems.

4 Millionen Euro Hilfe

Was den ITH anbelangt, so können Krankenhäuser der gesamten Ostregion rasch auf einen mit modernster medizinischer Technik ausgerüsteten Hubschrauber zugreifen und notwendige Verlegungen sinnvoll planen, erklärt Kraxner. Das Land NÖ unterstützt die ÖAMTC-Flugrettung mit einem Budget von vier Millionen Euro jährlich, sagt die für das Rettungswesen zuständige niederösterreichische Landesrätin, Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) bei einem Lokalaugenschein am ÖAMTC-Flugrettungsstützpunkt in Wiener Neustadt.

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Flotte

In Sachen Technik vertrauen die „Gelben Engel“ auf den Eurocopter. Im Vorjahr wurden sechs EC-135 der neuesten Generation bestellt und einer bereits in Betrieb genommen. Die Kosten liegen in etwa bei sechs Millionen Euro – pro Maschine wohlgemerkt. Ein größerer Helikopter hätte den Nachteil, dass es bei Landungen in verbauten Gebieten oder am Berg nicht ausreichend Platz vorhanden ist, so Kraxner.