Die Waldkönigin sucht eine Nachfolgerin
Von Markus Foschum
Mit dem Wald und Holz verbindet Natalie Üblacker eine besondere Beziehung. Die 22-Jährige aus Neuhofen an der Ybbs (Bezirk Amstetten) kennt die Forstarbeit nicht nur von klein auf vom elterlichen Betrieb. Sie hat auch die Landwirtschaftliche Fachschule Hohenlehen besucht und dort gelernt, mit der Motorsäge umzugehen. So gut, dass sie bei den Europameisterschaften der Forstarbeiter 2018 in Ungarn sogar den Titel holte und eindrucksvoll bewies, dass das keine Domäne der Männer ist. Schließlich folgte auch noch eine passende Lehre zur Tischlereitechnikerin. Üblacker ist aber auch eine Königin, nämlich die Waldkönigin von NÖ.
Seit 2020 repräsentiert sie im Namen des Waldverbandes NÖ und der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer mehr als 30.000 Waldbesitzer im Land. Und tauschte dafür die Motorsäge mit Diadem und Zepter als Symbol für ihre Herrschaft. Wobei das Zepter natürlich nicht aus Metall, sondern aus Holz, genauer Zirbenholz, ist.
Königin Natalie ist aber nicht nur das hübsche Gesicht der Forstwirtschaft in NÖ, sie ist auch Fachfrau und spricht gerne über die ökologische Bedeutung des Waldes für das Klima, als Sauerstofflieferanten, Erosionsschutz, Wasserspeicher sowie als Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten. Und sie betont, wie wichtig es ist, den Wald gesund zu halten und künftig auf Mischwälder statt Fichtenmonokulturen zu setzen. Ein großes Anliegen ist es ihr aber auch, auf den langlebigen und nachhaltigen Baustoff Holz hinzuweisen.
Wie aber wird man Waldkönigin? „Ich wurde darauf angesprochen und es macht mir viel Spaß. Ich liebe den Wald. Obwohl durch Corona viele Auftritte und Veranstaltungen nicht möglich waren“, sagt sie und möchte das heurige Jahr noch für viele Aktivitäten als Botschafterin des Waldes in ganz Österreich nutzen. Denn die Herrschaftszeit ist auf drei Jahre beschränkt. Königin Natalie wird damit Ende des Jahres abdanken müssen. Eine Nachfolgerin wird gesucht. „Wer Interesse hat, bitte melden. Es ist eine tolle Aufgabe“, sagt sie. Info: waldverband-noe.at