Dauerregen in NÖ: Düstere Prognosen bestätigen sich
Bei der Sitzung eines Expertenrats in der NÖ Sicherheits- und Landesfeuerwehrzentrale in Tulln konnten die Hydrologen und Meteorologen des Landes Niederösterreich mit keinen entspannenden Botschaften zur aktuellen Wetterlage aufwarten. Die am Donnerstag noch unstabilen Prognosen über die zu erwartenden Regenmengen für das Wochenende hätten sich in den neuesten Daten bestätigt, wurde Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ihrem Stellvertreter Stephan Pernkopf, beide ÖVP, berichtet.
Verschärfte Lage
Die Lage verschärfe sich, wurde betont. Demnach sind in NÖ flächendeckend bis zum Sonntag weiter 150 bis 200 Liter Regen am Quadratmeter zu erwarten. Damit müssen Böden, Bäche und Flüsse mit dem bereits niedergegangenen Regen 300 Liter verarbeiten.
Man habe aus den Jahrhunderthochwässern 2002 und 2013 gelernt und habe "Ableitungen vorgenommen und Investitionen getroffen“, erklärte Mikl-Leitner. Die Einsatzkräfte, Gemeinden und Behördenstellen seien gerüstet.
"Es ist höchste Vorsicht geboten“, warnte Pernkopf. Entlang der Donau rechne man mit einem zehn- bis 15-jährlichen Hochwasser, an den Zubringern könne es weit über HQ30 bis punktuell hin zu 100-jährlichen Hochwässern kommen. "Die Gesamtwetterlage führt dazu, dass wir insgesamt eine flächenhaft kritische Situation für das gesamte Land haben“, so Pernkopf.
Zwischen Ötscher und Wienerwald
Laut den Hydrologen sind die größten Regenmengen zwischen dem östlichen Mostviertel und dem Ötschergebiet sowie dem Wienerwald zu erwarten.
Freitagvormittag standen in NÖ erst wenige Feuerwehren im Einsatz, wurde berichtet. Unter anderem werden mobile Hochwasserschutzanlagen nach den Hochwasserschutzalarmplänen aufgebaut, Sandsäcke gefüllt und Retentionsräume und Abflussräume gewartet. Seit der Jahrhundertflut 2002 wurden im Land 480 Rückhaltebecken und 800 Hochwasserschutzbauten errichtet.