Chronik/Niederösterreich

Cobra-Einsatz bei Bau der Ostumfahrung: 3 Aktivisten festgenommen

Die Polizei stellt sich auf einen "heißen Herbst" ein, was den Bau der Ostumfahrung in Wiener Neustadt anbelangt. Am Dienstag haben erneut Umweltaktivisten für einen Großeinsatz der Exekutive auf der Baustelle gesorgt. Drei Personen wurden dabei festgenommen, bestätigt Polizeisprecher Johann Baumschlager

Mitte September hatten das Land Niederösterreich und die Stadt Wiener Neustadt den Baustart für die 40 Millionen Euro teure Ostumfahrung verkündet. Der Ringschluss bildet die Verbindung vom Kreisverkehr an der B60 zur Autobahnabfahrt S4 Wiener Neustadt-Ost. LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) sprach von einem Zukunftsprojekt für mehr Lebensqualität und Verkehrsentlastung.

Das sehen nicht alle so. Umweltaktivisten und die Plattform "Vernunft statt Ostumfahrung" protestieren seit Monaten gegen das Bauvorhaben und die "Versiegelung wertvoller Ackerböden", wie sie bekritteln.

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Dienstagvormittag ist es zum wiederholten Mal zu einer Störaktion auf der Baustelle gekommen. Drei vermummte Aktivisten hatten zwei Baumaschinen bestiegen und Transparente gehisst. Sie weigerten sich von den Fahrzeugen zu klettern, somit musste die Bautätigkeit eingestellt werden, heißt es bei der Polizei.

Festnahme am Dach

Um die Personen möglichst gefahren- und unfallfrei vom Dach der Bagger zu entfernen, forderte die Polizei eine Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt an. "Die Drehleiter wurde jedoch schließlich nicht mehr benötigt. Beamte der Cobra konnten die Personen von den Baumaschinen holen. Es gab drei Festnahmen, die Versammlung wurde aufgelöst", sagt Baumschlager.

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Die drei Aktivisten wurden ins Polizei-Anhaltezentrum nach Wiener Neustadt gebracht. Dort soll die Identitätsfeststellung stattfinden.

Die Proteste gegen die Straße haben in den vergangenen Wochen eine auffallende Wende genommen. Vorwiegend vermummte Umweltaktivisten, die seit Monaten die Fischa-Au in Beschlag nehmen, hatten mitten im besetzten Naturschutzgebiet bengalische Feuer entzündet. Dazu kommen Projektgegner, die zur Anarchie aufrufen und mit Sabotageakten und Vandalismus die Stimmung anheizen. In der Stadt war es zuletzt zu zig Vandalenakten gekommen, Transparente der Projekt-Befürworter wurden dabei beschädigt.

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"Importierter Exzess"

Keinerlei Verständnis für diese Art "importierter Exzesse" hat ÖVP-Klubobmann und Parteimanager Matthias Zauner. Bei einer Veranstaltung Montagabend betonte er, dass es keinerlei Toleranz gegen die Auswüchse von ausländischen Berufsdemonstranten geben darf, egal wie man zu dem Bauprojekt stehe.