Chronik/Niederösterreich

Brustkrebs: Noch immer sorgen zu wenige Frauen vor

Am Ende des Aktionsmonats Oktober zur Brustkrebsvorsorge versucht Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) das Bewusstsein für Vorsorgeuntersuchungen weiter anzufeuern. An die Landes- und Bundespolitik stellt sie dabei zusätzliche Forderungen, um Brustkrebsopfern zu helfen und die Früherkennung zu verbessern.

„Brustkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen. Er macht rund 28 Prozent aller Krebserkrankungen aus“, warnt die Landesrätin. In NÖ erkranken jährlich rund 1.000 Frauen.

Zwar seien viele Krebsarten nicht vermeidbar, doch für die Chancen der Genesung oder erfolgreichen Therapie „spielt die Früherkennung eine ganz große Rolle“, erklärt die Landesrätin. Deshalb seien die Vorsorgeuntersuchungen so wichtig. Als fachkundige Anlaufstellen dienen in NÖ zertifizierte Brustkrebszentren in den Kliniken Wiener Neustadt, St. Pölten, Gänserndorf-Mistelbach, Baden-Mödling und ab 2024 auch in Amstetten.

Ein besonderes Anliegen ist Königsberger-Ludwig und Sibylle Rasinger, der Geschäftsführerin der NÖ-Krebshilfe, das seit 2014 bundesweit aktive Brustkrebs-Früherkennungsprogramm. Dieses Screening, für das Frauen zwischen 45 und 74 Jahren alle zwei Jahre postalisch zur Vorsorgeuntersuchung eingeladen werden, begrüße sie sehr, so die SPÖ-Landesrätin. Der einzige Wermutstropfen dabei sei, dass in NÖ nur 44 Prozent der Frauen zur Mammografieuntersuchung kämen. Zusammen mit Gesundenuntersuchungen kämen 52 Prozent der Frauen zur Vorsorge.

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Ziel sei es aber, allein im Screening-Programm 70 Prozent aller eingeladenen Frauen zu bekommen, sagt Königsberger-Ludwig. Sie wünscht sich zudem vom Gesundheitsminister, dass Frauen bereits ab 40 die Einladung zur Mammografie bekommen.

Finanzhilfe

Besonders einsetzen will sich die Landespolitikerin für die NÖ-Krebshilfe, die mit Hilfs- und Aufklärungsprojekten wertvolle Unterstützung liefere. Wie früher gehandhabt, soll die Krebshilfe wieder eine jährliche Fix-Förderung über den Gesundheitsfonds NÖGUS erhalten. Königsberger-Ludwig will das beim zuständigen FPÖ-Landesrat Christoph Luisser beantragen.

Krebshilfe-Chefin Sibylle Rasinger berichtete über die Aktionen im „Pink Ribbon“-Monat Oktober. Unter dem Symbol der pinken Schleife fanden viele Benefiz-Events statt. Die Erlöse dienen zur Unterstützung von Krebsopfern. Österreichweit wurden in den vergangenen 21 Jahren 90.000 Patientinnen beraten und 2.300 Familien unterstützt. In NÖ bekamen heuer bereits 70 Familien finanzielle Hilfe.