NÖ: Börsennotierter Spezialist für grüne Energie ist zahlungsunfähig
Der aus den Wörtern "clean" und "green" konstruierte Firmenname verrät am ersten Blick das Beschäftigungsfeld mit grüner Energie. Das seit zehn Jahren in Haag im niederösterreichischen Mostviertel angesiedelte Unternehmen sieht sich selbst als "ein österreichisches Pionierunternehmen der Energiewende“. Nun musste die börsennotierte Aktiengesellschaft, die für andere Betriebe nachhaltige Stromproduktion in Form von Photovoltaik-Systemen anbietet, am Landesgericht St. Pölten den Antrag auf ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung stellen, berichteten die Gläubigerschutzverbände Creditreform und AKV.
Fundament des Geschäftsmodells der von der Insolvenz betroffenen „Cleen Energy AG“ ist die Errichtung und der Betrieb von Anlagen zur nachhaltigen Stromproduktion für Unternehmen. Zahlreiche prominente Firmenkunden finden sich auf der Referenzliste. Zu den angebotenen Leistungen gehört die Projektentwicklung und -prüfung von Großprojekten für Dritte.
Laut Insolvenz-Eigenantrag des 2014 gegründeten Unternehmens geriet es Ende des Geschäftsjahres 2022 erstmals in eine wirtschaftliche Schieflage. Den nun erfolgten Schritt hatte die Firma schon angekündigt, nachdem Gespräche mit Hauptgläubigern Ende November gescheitert waren.
Verbindlichkeiten
Die Aktiva taxierte der AKV mit rund 823.000 Euro freiem Vermögen. Die unbesicherten Verbindlichkeiten betragen laut Creditreform rund 3,44 Millionen Euro. Hinzu kommen 5,26 Millionen Euro an Eventualschulden für eine Bürgschaft für die Cleen Energy Einsparcontracting GmbH. Es sind 13 Dienstnehmer betroffen. Löhne und Gehälter wurden nur mehr bis einschließlich November bezahlt.
Die Zahl der Gläubiger wird von den Gläubigerverbänden mit 110 bis 125 gemeldet. Das Unternehmen bietet den Gläubigern eine 20-prozentige Sanierungsplanquote zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes an. Gläubiger können Ihre Forderungen bis 11. Februar 2025 zur Anmeldung bringen.