NÖ: Betagte Frau erschossen, tatverdächtiger Ehemann in Lebensgefahr

In Eschenau im Bezirk Lilienfeld ist es Montagfrüh zu einer Familientragödie gekommen. Ein älteres, laut Polizeiangeben sehr betagtes Ehepaar dürfte den Plan gefasst haben, gemeinsam aus dem Leben zu scheiden.

Die 84-jährige Frau ist tot, ihr 93 Jahre alter Mann hat schwer verletzt überlebt. Gegen ihn wird nun wegen Mordes ermittelt.

Er befindet sich im Krankenhaus unter polizeilicher Bewachung, bestätigt Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner. Es bestehe Lebensgefahr.

Waffe wurde gefunden

Montag kurz vor 9 Uhr Vormittag langte bei der Polizei der Notruf von einer Bekannten des Paares ein. Demnach wurde die betagte und angeblich schwer kranke Frau an der Wohnadresse im Bezirk Lilienfeld leblos aufgefunden. Den ersten Erkenntnissen zufolge soll der 93-jährige Pensionist seine Ehefrau mit einer Schusswaffe getötet haben.

Der Verdächtige dürfte daraufhin einen Suizidversuch unternommen haben. Der Mann wurde schwer verletzt vom Notarztwagen unter Polizeibegleitung ins Krankenhaus eingeliefert.

Laut Schwaigerlehner hat das NÖ Landeskriminalamt die Ermittlungen in dem Fall übernommen. Tatort- und Mordermittler des LKA sind im Einsatz.

Die mutmaßliche Tatwaffe wurde sichergestellt. Der Mann hat diese legal besessen. Gefunden wurde ein gemeinsamer Abschiedsbrief, dieser „muss noch auf seine Echtheit überprüft werden“, sagte Polizeisprecher Stefan Loidl.

Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.

Das neue österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.