Chronik/Niederösterreich

Baukrise und Teuerung: Warten auf Hallmanns Prestigeprojekt

200 Millionen Euro teuer, 500 Wohnungen, ein Geschäftsviertel, Büros und Lokale: 2024 sollte eigentlich der Startschuss für das Prestigeprojekt des wohlhabenden Immo-Investors Klemens Hallmann in Wiener Neustadt erfolgen. Davon ist man aktuell aber weit entfernt.

Von René Benko als Teil der maroden Leiner/Kika-Kette gekauft, wird das ehemalige Möbelhaus-Areal in der Wiener Neustädter Innenstadt von Investor Klemens Hallmann über dessen Süba AG entwickelt. Allerdings herrscht seit der Präsentation des "Maximilium am Stadtpark" im September 2022 ein gewisser Stillstand.

Außer einer riesigen Baugrube mit Schotter ist auf dem Areal zwischen Stadtpark und Bahngasse aktuell nichts zu sehen.

Während man im Wiener Neustädter Rathaus derzeit keine Ahnung davon hat, wann und wie Hallmann seine Baupläne tatsächlich umsetzen wird, will die Gemeinde den Investor in eigener Sache rechts überholen - und zwar was den Bau des dringend benötigten Bildungscampus anbelangt. 

Um von dem Projekt und Zeitplänen der Süba AG völlig unabhängig zu sein, hat die Stadt in der letzten Gemeinderatssitzung einen Grundstückstausch mit dem Immobilienentwickler vollzogen. Für das Areal der ehemaligen Modeschule HLM in der Bräunlichgasse, hat Hallmann einen Teil des ehemaligen Leiner-Areals in der Bahngasse an die Gemeinde abgetreten.

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Darauf wird die Stadt Wiener Neustadt nun als Bauherr in Eigenregie für rund 50 Millionen Euro den Bildungskomplex samt Musikvolksschule, Neue Mittelschule, Musikschule plus Konzertsäle sowie einen Kindergarten errichten. "Und das so schnell wie möglich", erläutert ÖVP-Bürgermeister Klaus Schneeberger im KURIER-Gespräch.

Die ursprünglichen Pläne hatten vorgesehen, dass Hallmanns Süba AG den Schulkomplex errichtet und die Stadt das Objekt zurückleast. "Wir wollten aber völlig unabhängig sein und haben uns deshalb für eine andere Variante entschieden", sagt Schneeberger.

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Aktuell werden die Pläne für die Errichtung des Schulzentrums schnell voran getrieben. Im Rathaus rechnet man nach all den Verzögerungen mit einem Baustart im Herbst 2025. Die Schulplätze und Räumlichkeiten werden bereits dringend benötigt, das Angebot sei längst überfällig.

Ob die Süba AG den Zuschlag erhält und den Bildungscampus im Auftrag der Stadt errichten wird, ist nicht garantiert und hängt von den anderen Angeboten diverser Bauträger ab. 

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Obergrenze für die Wohntürme

Die Eckdaten des "Maximilium am Stadtpark" haben für eine Stadt wie Wiener Neustadt beeindruckende Ausmaße: 55.000 Quadratmeter Nettonutzfläche sollen neu errichtet werden. 500 Wohnungen, Nahversorger und weitere Ladenflächen, ein Ärztezentrum, Büros im Erd- und Dachgeschoß: Die Pläne mussten - vor allem in der Höhe - nachjustiert werden. Statt 65 Meter dürfen die geplanten Wohntürme nur 51 Meter hoch gebaut werden.

Der Wiener Neustädter Dom aus dem 13. Jahrhundert gilt derzeit somit als limitierende Obergrenze für Bauten im Stadtgebiet, der nahe gelegenen Wasserturm, ebenfalls ein Wahrzeichen der Stadt, mit seinen 50 Metern als Anhaltspunkt für das vorliegende Projekt.