Aktivismus: Mit einem PS die Welt verbessern
Von Caroline Ferstl
Eltern und Freunde zeigten sich anfangs skeptisch. „Meine Mutter hatte natürlich Angst um mich, ich bin die Jüngste meiner fünf Geschwister. Doch mittlerweile unterstützt sie mich“, erzählt Denise Fibich.
Es ist keine alltägliche Reise, die die 28-Jährige am 20. April antreten will: Zu Fuß will sie zweieinhalb Monate durch England und Wales bis nach Schottland wandern, mit nahezu nichts im Gepäck außer ihrer Gitarre – und ihrem Pinto-Pony Pinú.
Die junge Frau aus Wolfsgraben (Bezirk St. Pölten-Land) will ihrer Reise einen größeren Sinn geben: „Ich möchte mit den Leuten über die Klimakrise reden und Bewusstsein schaffen.“ Zudem sammelt sie Spenden für das Projekt „Solar Sisters“: Dieses ermöglicht Frauen in Tansania und Nigeria Wissen und Zugang zu Sonnenenergie.
15 Kilometer pro Tag
Die Idee zu ihrer Reise kam der Aktivistin während ihres Musikstudiums in London. „Ich sah vom Land aber nie mehr als die Großstadt und entschloss mich, wiederzukommen.“ Ihren zwölfjährigen Wallach Pinú nahm sie kurzerhand aus NÖ mit. Das Pferd reiste auf einer Fähre über den Ärmelkanal.
Derzeit bereitet sich Fibich auf einem Stall in Südengland auf die Reise vor: „Ich muss sichergehen, dass genügend Übernachtungsmöglichkeiten, Wasserstellen und Verpflegungsstätten am Weg liegen.“ Man müsse flexibel bleiben, Wind und Wetter könnten jederzeit einen Strich durch die Planung machen. Bis zu 15 Kilometer wollen die beiden täglich zurücklegen.
Ziel Inverness
Gerade regnet es in England, Pinù hat eine bakterielle Entzündung in der Fesselbeuge. „Ohne ihn geht die Reise nicht los“, meint Fibich. Ihre Reise will sie in den sozialen Medien und ihrem Blog "Journey To Light" dokumentieren.
Und wenn sie in zweieinhalb Monaten ihr Ziel, die Stadt Inverness in den schottischen Highlands, erreicht hat? Dann geht es für eine Zeit lang wieder nach Hause nach Wolfsgraben. „Dort ist es auch schön“, freut sich die Pferdeliebhaberin jetzt schon.