Trinkwasser verunreinigt: Ursache nach wie vor nicht bekannt
Nachdem das Klagenfurter Trinkwasser seit fast zwei Wochen mit Fäkalbakterien verunreinigt ist, ist die Ursache weiter unbekannt.
Zwar gehe die Verunreinigung kontinuierlich zurück - bis auf wenige Ausnahmen soll das Leitungswasser im Stadtgebiet vor dem Trinken aber weiterhin für drei Minuten abgekocht werden, teilten die Stadtwerke (STW) in einer Aussendung mit.
Weiterhin werden täglich an mehreren Stellen Wasserproben gezogen, unter anderem an Hydranten. Dazu soll die Probenkapazität diese Woche deutlich ausgebaut werden, und zwar von 20 auf 70 auswertbare Proben pro Tag.
Wassernetz intensiv gespült
Parallel dazu wird das Klagenfurter Wassernetz intensiv gespült, um die Verunreinigung aus dem Netz zu bringen. Dazu wird der Wasserdruck im nördlichen und südlichen Leitungsnetz erhöht, wodurch das verunreinigte Wasser Richtung Westen aus den Leitungen gespült wird.
Und das zeige Wirkung: „Die Vorabergebnisse von den aktuellen Probenentnahmen zeigen, dass die Verunreinigung kontinuierlich zurückgeht“, so die Stadtwerke.
1.600 Hydranten überprüft
In den vergangenen Tagen wurden die rund 1.600 Hydranten in Klagenfurt überprüft, es wurde nämlich für möglich gehalten, dass die Verunreinigung über einen Hydranten geschehen ist. Außerdem werden alle bekannten Baustellen, die im Zusammenhang mit dem Versorgungsnetz stehen, kontrolliert.
Und die Betreiber von gewerblichen und privaten Brunnen- und Pumpanlagen im STW-Versorgungsnetz wurden aufgefordert, ihre Anlagen zu überprüfen. Wie lange die Suche nach einer Schadstelle im rund 900 Kilometer langen Leitungsnetz noch dauert, konnte nicht abgeschätzt werden.
Kostenloses Trinkwasser am Messe-Parkplatz
Die Stadt Klagenfurt verteilt weiterhin täglich kostenloses Trinkwasser am Klagenfurter Messe-Parkplatz. Bettlägerige und gebrechliche Personen werden direkt beliefert, ebenso Schulen und Kindergärten im Versorgungsgebiet.
Dazu hat auch das Bundesheer eine eigene Trinkwasseraufbereitungsanlage am Messeparkplatz aufgebaut: „Nach finaler Freigabe durch die Gesundheitsbehörde wird diese Anlage in Betrieb gehen“, hieß es von der Stadtkommunikation.
Bei dieser Gelegenheit macht die Stadt darauf aufmerksam, dass das Wasser in geöffneten Gebinden der Wasserausgabestellen maximal drei Tage lang unbedenklich genießbar ist. Danach wird empfohlen, das Wasser zu entsorgen.
Bereits jetzt bemerkt man eine deutlich steigende Müllmenge als Folge der Verunreinigung, vor allem was Plastikflaschen angeht. Um Platz zu sparen werden die Klagenfurterinnen und Klagenfurter aufgerufen, Plastikflaschen und Tetra-Packungen zusammengedrückt im gelben Sack zu entsorgen.
Wasser seit 2 Wochen verunreinigt
Das Klagenfurter Trinkwasser ist seit mindestens 18. September mit Enterokokken, also Fäkalbakterien, verunreinigt. Diese können bei Kleinkindern, Senioren oder gesundheitlich angeschlagenen Menschen Durchfallerkrankungen auslösen. Seit 20. September - also seit Vorliegen des positiven Testergebnisses - gilt die Empfehlung, das Leitungswasser vor dem Trinken abzukochen.
Die Warnung der Stadt hatte zu Hamsterkäufen von Mineralwasser in fast allen Supermärkten geführt. Mittlerweile wurde das Wasser in einigen Versorgungsgebieten im Norden und Süden der Stadt wieder freigegeben - für die überwiegende Mehrheit der Bewohner gilt aber weiter die Abkoch-Empfehlung.