Chronik/Burgenland

Warum dem Neusiedler See der nächste Regen nicht viel bringen wird

Das anhaltende Hochdruckwetter der vergangenen Tage hat den Wasserstand am Neusiedler See um einen weiteren Zentimeter sinken lassen und auch der angesagte Regen ab Donnerstag dürfte nur wenig bewirken.

Am Montag sind es 115,22 Meter über Adria - seit 1965 wurde an einem 28. März kein tieferer Wert ausgewiesen, erklärte Karl Maracek, Referatsleiter Hydrographie, am Montag im Gespräch mit der APA.

„Zunächst ging es relativ konstant dahin, durch Wärme und die Sonneneinstrahlung ging der Wasserstand aber noch einen Zentimeter hinunter“, so Maracek. 115,22 sei ein sehr tiefes Maß, vergangenen Herbst gab es allerdings noch niedrigere Werte, gibt er zu bedenken. Die Schifffahrt sei zwar bereits etwas eingeschränkt - so würden etwa Radfähren leichter beladen -, eingestellt sei sie aber noch nicht.

Grundwasser spielt kaum eine Rolle

Der Neusiedler See ist ein niederschlagsabhängiges Gewässer, werde hauptsächlich durch Regen gespeist. Grundwasser spiele eine ganz untergeordnete Rolle.

Österreichs größtes stehendes Gewässer unterscheidet sich massiv von anderen Seen, denn es speist sich zum Großteil aus Niederschlägen. Zuflüsse wie die Wulka oder Ortskanäle machen nur einen geringen Teil aus.

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Der aktuelle Wasserstand von 115,22 Meter über Adria liege sieben Zentimeter unter dem bisherigen Tiefststand an diesem Tag. Der Mittelwert wurde um 37 Zentimeter unterschritten, der Vorjahreswert um 26 und der bisheriges Höchstwert um 65 Zentimeter. Um das bisherige Minimum zu überschreiten, bräuchte es zumindest 70 Millimeter Regen: „Das wäre aber schon eine satte Regenphase, dafür bedarf es enormer Regenmengen. Ich fürchte, das wird nicht kompensiert“, stellte Maracek fest.

Vorhersagemeteorologe Thomas Turecek von der ZAMG bestätigte dies: „Donnerstag, Freitag kommen kältere Luftmassen aus dem Norden und ein Italientief, da ist mit Niederschlag zu rechnen. Die Modelle schwanken derzeit zwar noch stark, aber die Trockenheit wird das nicht ausgleichen.“ In der Region seien demnach lediglich fünf bis zehn Millimeter Regen zu erwarten. Aus heutiger Sicht klar sei aber: „Es wird deutlich kälter.“ Am Donnerstag dürften die Höchstwerte bei zehn Grad, am Freitag nur noch bei sieben Grad liegen.