Soziale Arbeit: SPÖ Burgenland warnt vor "eklatanter Personalnot"
Die SPÖ Burgenland drängt auf eine Erhöhung der Ausbildungsplätze für Soziale Arbeit und sieht eine „eklatante Personalnot“ im Land. Klubobmann Roland Fürst fordert Maßnahmen, um die Engpässe zu bewältigen.
Derzeit fehlen mehr als 70 Vollzeitkräfte im Bereich der Sozialen Arbeit. Dies gipfle in einer Situation, die besonders in der Kinder- und Jugendhilfe sowie in sozialpädagogischen Einrichtungen spürbar ist.
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Laut Fürst fehlen derzeit zehn Vollzeitkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe, 30 in der Sozialpädagogik und 32 in sozialpädagogischen Einrichtungen wie Wohngemeinschaften.
Die Fachhochschule (FH) Burgenland schlägt vor, einen zusätzlichen berufsbegleitenden Studiengang mit 15 bis 20 Plätzen einzurichten, um dem akuten Mangel entgegenzuwirken. Manfred Tauchner, Department- und Studiengangsleiter für Soziales an der FH, betont die Notwendigkeit: „Die Belastung für die Mitarbeiter ist hoch. Sie laufen Risikosituationen nach und haben keine Möglichkeit, vorausschauend zu arbeiten.“
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Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) lehnte jedoch die Finanzierung weiterer Studienplätze ab, was zu Kritik seitens der SPÖ führt. Fürst betont, dass diese Studienplätze dringend benötigt werden, um Familien angemessen zu betreuen und nicht nur auf Krisenintervention beschränkt zu sein.
Bund soll handeln
Um auf die akute Lage zu reagieren, plant die SPÖ, in der nächsten Landtagssitzung einen Entschließungsantrag einzubringen. Dieser soll die Bundesregierung auffordern, die Schaffung des zusätzlichen Studiengangs zu ermöglichen. Zusätzlich beabsichtigt die SPÖ, die Volksanwaltschaft einzuschalten, um mit dem Ministerium in Kontakt zu treten.
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Die ÖVP konterte und wies darauf hin, dass das Land attraktivere Arbeitsbedingungen schaffen sollte, um Absolventen der FH im Land zu halten. Klubobmann Markus Ulram warf der SPÖ vor, die Verantwortung auf den Bund abschieben zu wollen. Seitens der FPÖ wurde bessere Bezahlung für junge, ehrgeizige Mitarbeiter gefordert – und eine Grundsatzdiskussion über das Gesundheits- und Sozialsystem, anstatt „gebetsmühlenartige Rufe“ an den Bund, so Landesgeschäftsführer Rudolf Smolej.