Chronik/Burgenland

Sieben neue Mediziner für den südlichsten Bezirk

Das Stadt-Land-Gefälle bei Allgemeinmedizinern ist kein burgenländisches, sondern ein österreichweites Problem. Im Burgenland wurde und wird das Thema auf verschiedene Arten angegangen. Ideen, wie eine dislozierte Ambulanz in Weppersdorf kamen auf oder auch Landesstipendien für das Medizinstudium.

In Vorleistung ging in den vergangenen Monaten die Stadtgemeinde Jennersdorf. Das vor zehn Jahren eröffnete Gesundheitszentrum im Ortskern ist aktuell alles, aber nur kein Zentrum für Gesundheit. In den obereren Etagen finden sich Wohnungen, im Erdgeschoss gibt es einen Internisten. Demnächst soll aber mehr Leben in das Gebäude einziehen. Um Allgemeinmediziner anzulocken, baute die Stadtgemeinde die Räumlichkeiten im Erdgeschoss um, damit eine Ärztin oder ein Arzt die fixfertige Praxis beziehen können – mit Erfolg.

Für die Stelle der Allgemeinmedizinerin gibt es bereits eine Interessentin. Am kommenden Montag soll die neue Medizinerin im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert werden. Aktuell gibt es nur zwei „Hausärzte“ in der Stadtgemeinde, vor nicht allzu langer Zeit waren es noch doppelt so viele.

Neubau durch Arzt

Einen komplett anderen Weg geht der Allgemeinmediziner Phillipp Karner (Bild) in Deutsch Kaltenbrunn. Erst im Vorjahr übernahm er die Kassenstelle von Kristian Leonhard, in der Vorwoche vollzog Karner den Spatenstich für sein rund vier Millionen Euro teures Bauprojekt in den Deutsch Kaltenbrunner Bergen.

Finanziert wird das Gesundheitszentrum über seine dafür gegründete GmbH. Auf rund 1.600 Quadratmetern entstehen Facharztordinationen, Hausapotheke und sogar ein eigenes Labor. Mit im Gepäck sind gleich sechs (Wahl-)Fachärzte für die Bereiche HNO, Unfälle, Physiotherapie, Neurologie und Kindermedizin.

„Das sind größtenteils Studienfreunde“, freut sich der Mediziner. Alle sechs haben bereits zugesagt. Sie waren zwar vorher noch nicht im Burgenland beruflich tätig, stammen jedoch zum Teil aus der Region.

Die Gemeinde unterstützt das Projekt bei der Errichtung der Parkplätze und der Außenanlage. Bereits Ende nächsten Jahres will Philipp Karner seine neuen Räumlichkeiten beziehen: „Wenn es ein paar Monate länger dauert, kann ich damit auch leben.“