Chronik/Burgenland

Petschnig hui, Haidinger pfui – und jetzt?

Die Turbulenzen in der FPÖ reißen nicht ab. In einer Sitzung des Landesparteivorstandes haben Funktionäre einen Misstrauensantrag gegen Landesparteiobmann Alexander Petschnig eingebracht. Dieser wurde einstimmig abgelehnt. Petschnig war erst im November in einer Kampfabstimmung gegen Ex-Klubobmann Géza Molnár zum Nachfolger von Norbert Hofer als Landesparteichef gewählt worden.

Er bedankte sich „für das neuerlich ausgesprochene Vertrauen“ und erwarte, „dass nunmehr alle realisiert haben, dass der Wahlkampf rund um den Landesparteitag vorbei ist“. Der ehemalige Landtagsabgeordnete Manfred Haidinger, der im März als Gegenkandidat zu Norbert Hofer zur Wahl zum Landesparteiobmann angetreten war, wurde auf Antrag einer Bezirksorganisation aus der FPÖ ausgeschlossen. Er habe Inhalte aus vertraulichen Sitzungen veröffentlicht. „Das wahllose Streuen von haltlosen Gerüchten behindert unsere politische Arbeit“, betonte Petschnig. Beim Landesparteivorstand wurde der Jennersdorfer Bezirksparteiobmann Rudolf Smolej zum neuen Landesgeschäftsführer gewählt. Die Finanzagenden übernimmt Elisabeth Zloklikovits, Gemeinderätin und Ortsparteiobfrau in Litzelsdorf.

Im Anschluss an den Parteivorstand kritisierten zehn Funktionäre, darunter auch Molnár und Haidinger, dass den Obmännern mehrerer Vorfeldorganisationen (Freiheitliche Jugend, Seniorenring, Gemeindevertreter, AUF, Freiheitliche Frauen; Anm.) das Stimmrecht abgesprochen wurde. Das seien „zufälligerweise jene, deren Obmänner kritisch zur Parteispitze stehen“. Aus Protest haben die zehn Mitglieder die Sitzung verlassen und wollen jetzt das Parteigericht einschalten.