Chronik/Burgenland

Wachsender Online-Konsum im Burgenland, aber mehr Umsatz im Handel

Die neuesten Erhebungen der Wirtschaftskammer Burgenland zeigen eine deutliche Zunahme der Internetnutzung und des Online-Kaufverhaltens.

Der Anteil der Internetnutzer im Burgenland ist innerhalb eines Jahrzehnts von 76 Prozent im Jahr 2013 auf 94 Prozent im Jahr 2023 gestiegen.

Bemerkenswert ist dabei, dass 79 Prozent der Bevölkerung zwischen 16 und 74 Jahren das Internet nahezu täglich nutzen. Parallel dazu hat sich die Zahl der Online-Käufer ebenfalls stark erhöht: Im Jahr 2023 kaufen rund 155.000 Burgenländer online ein, ein signifikanter Anstieg gegenüber den 130.000 Online-Shoppern des Vorjahres.

Rudolf Fabsits, Obmann des Landesgremiums des burgenländischen Versand-, Internet- und allgemeinen Handels, sieht in dieser Entwicklung einen nachhaltigen Trend: "Der Online-Einkauf ist mittlerweile in fast allen Alterskategorien angekommen und nicht mehr wegzudenken."

Mode und Schuhe an der Spitze der Einkaufsliste

Die beliebtesten Warengruppen im Online-Handel sind Mode und Schuhe.

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  • 39 Prozent der burgenländischen Konsumenten greifen online nach Bekleidung, ein Anstieg gegenüber den 32 Prozent im Jahr 2022. 
  • Auf den weiteren Plätzen folgen Möbel und Gartenartikel mit 22 Prozent, sowie Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente, die von 21 Prozent der Online-Käufer bevorzugt werden. 
  • Auch Bücher sind mit 19 Prozent weiterhin eine gefragte Kategorie.

Trotz der wachsenden Zahl an Online-Käufen zeigt sich jedoch ein paradoxer Trend: Der Anteil der Online-Ausgaben am Gesamteinkauf ist gesunken. Während die Online-Ausgaben 2022 noch zehn Prozent der gesamten Einzelhandelsausgaben ausmachten, lag dieser Anteil 2023 nur noch bei 9,4 Prozent.

 Bitte achten Sie beim Online-Kauf nicht nur auf eine Kostenersparnis von einigen wenigen Euro. Beim heimischen Handel sind Sie rechtlich auf der sicheren Seite.

Bettina Mayer-Toifl
Spartenobfrau des burgenländischen Handels

Obwohl die absoluten Online-Ausgaben mit rund 235 Millionen Euro konstant geblieben sind, haben die Gesamtausgaben im Einzelhandel zugenommen, was zu einem geringeren prozentualen Anteil der Online-Käufe führt.

Gefährliche Verlockung: Chinesische Online-Shops

Ein zunehmend bedenklicher Aspekt des Online-Shopping im Burgenland ist der wachsende Einfluss chinesischer Online-Plattformen. Bereits fast die Hälfte der Online-Shopper kauft auf Websites und Plattformen aus China ein. Diese Anbieter, die oft aggressive Marketingstrategien über Social Media nutzen, sprechen insbesondere junge Zielgruppen an. Doch dieser Trend birgt zahlreiche Risiken.

Die Wirtschaftskammer warnt vor den Gefahren, die mit Käufen bei chinesischen Online-Händlern verbunden sind. Neben fehlenden Rücksendemöglichkeiten und mangelnder Produktsicherheit verursachen diese Käufe auch ökologische Probleme, da die Rücksendungen oft nicht möglich sind und die entsorgten Produkte Müllberge verursachen. 

Zudem umgehen viele dieser Plattformen gesetzliche Regularien, was ihnen erlaubt, extrem niedrige Preise anzubieten. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung für heimische Händler dar, die sich an hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards halten müssen.

Bettina Mayer-Toifl, Spartenobfrau des burgenländischen Handels, betont die Wichtigkeit bewusster Kaufentscheidungen: "Bitte achten Sie beim Online-Kauf nicht nur auf eine Kostenersparnis von einigen wenigen Euro. Im Vergleich zu den oftmals geringwertigen Produkten von chinesischen Plattformen können Sie im heimischen stationären sowie Online-Handel zertifizierte sichere Produkte erwerben. Sie investieren gleichzeitig in faire Arbeitsbedingungen in der Produktion und im Vertrieb. Zudem sind Sie rechtlich auf der sicheren Seite."

Die Studien zeigen, dass Online-Shopping im Burgenland ein fester Bestandteil des täglichen Lebens geworden ist, mit einer klaren Präferenz für Modeartikel. Dennoch sollten Konsumenten vorsichtig sein, insbesondere bei Käufen aus nicht-regulierten Märkten wie China.