Neusiedl am See: Vizebürgermeister tritt nach Wahlschlappe zurück
Von Paul Haider
Die Enttäuschung stand Neusiedls Vizebürgermeister Thomas Halbritter am Abend des 2. Oktober ins Gesicht geschrieben. Der ÖVP-Spitzenkandidat kam bei der Bürgermeisterwahl in der früheren schwarzen Hochburg auf gerade einmal 38 Prozent der Stimmen.
SPÖ-Bürgermeisterin Elisabeth Böhm wurde mit rund 52 Prozent im ersten Wahlgang im Amt bestätigt.
Jetzt zieht Halbritter die Konsequenzen aus dem schwachen Ergebnis. Dienstagabend hat er sich via Facebook als Vizebürgermeister von Neusiedl am See verabschiedet. Mehr noch: Er legt auch seine Funktion als Stadtparteiobmann zurück und nimmt sein Gemeinderatsmandat nicht an.
„Ich bin einer, der gerne plant und umsetzt. Ich wollte Bürgermeister werden. Der geborene Oppositionspolitiker bin ich nicht, und das Wahlergebnis war mit 38 Prozent auch kein Wählerauftrag für meine Linie“, erklärt Halbritter seinen Komplett-Rückzug aus der Politik im Gespräch mit dem KURIER.
Auf zahlreiche Projekte in der Stadt, die im vergangenen Jahrzehnt umgesetzt wurden und seine Handschrift tragen, sei er stolz. Nun wolle er aber mit „vollem Einsatz“ in seinen Beruf als Ziviltechniker zurückkehren und freue sich darauf, wieder mehr Zeit für Privates zu haben.
Ingeborg Berger wird neue Vizebürgermeisterin
An der konstituierenden Gemeinderatssitzung am Mittwochabend werde er nicht mehr teilnehmen, sagt Halbritter. An seiner Stelle soll die bisherige Stadträtin Ingeborg Berger als Vizebürgermeisterin angelobt werden.
Die Nachfolge, was die Leitung der ÖVP Neusiedl am See betrifft, ist noch offen.