Chronik/Burgenland

Neue 110-kV-Leitung unter den Fittichen der großen Schwester

Die Burgenland Energie (BE) arbeitet zweigleisig: Parallel zum massiven Ausbau von Photovoltaik- und Windparks werden durch die BE-Tochter Netz Burgenland auch Stromleitungen und Umspannwerke errichtet oder nachgerüstet, um das Mehr an Energie auch ableiten zu können.

Am Montag haben die Arbeiten zum Bau einer 110-kV-Leitung von Oberpullendorf nach Rotenturm begonnen.

Die Leitung verbindet die Umspannwerke in den beiden Gemeinden, in Rotenturm erfolgt die Anbindung an das 380-kV-Netz. Die neue Leitung ist 42 Kilometer lang und läuft über 141 Masten. Ende 2026 soll sie fertig sein und 55 Millionen Euro kosten.

Es gab auf dieser Trasse schon einmal eine 110-kV-Leitung, die aber im Zuge der Errichtung der 380-kV-Leitung vor mehr als 20 Jahren demontiert worden ist. Die neue 110-kV-Leitung verläuft unterhalb der bestehenden 380-kV-Trasse.

Diese Leitungsführung sei auch ein Grund für die rasche Erledigung der Umweltverträglichkeitsprüfung, ist man bei der Burgenland Energie überzeugt.

"Mit diesem größten Infrastrukturprojekt im Burgenland verbinden wir Nord-, Mittel- und Südburgenland und ermöglichen die Energieunabhängigkeit mit Wind, PV, Speicher und Wasserstoff im ganzen Land“, zeigte sich BE-Vorstandschef Stephan Sharma beim Spatenstich im Mittelburgenland überzeugt.

Die Optimierung der Infrastruktur sei wesentlich für das Erreichen bilanzieller Energieautarkie, ergänzte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Die Landesregierung will dieses Ziel bereits 2030 erreichen.

Den Zuschlag für dieses Infrastrukturprojekt hat nach einer europaweiten Ausschreibung der österreichische Leitungsbauspezialist Europten erhalten. Europten-Aufsichtsratsvorsitzender ist Hannes Androsch, Industrieller und früherer SPÖ-Vizekanzler.

Bis 2030 investiert Netz Burgenland mehr als 630 Millionen Euro in die Instandhaltung und Modernisierung der Strom-Infrastruktur - vom Bau der 110-kV-Leitung bis zum Ersatzneubau des Umspannwerks Güssing.