Naturgartentage: Lustwandeln durch naturbelassene Gärten
Es war ein Grundstück mit einer Wiese, das Dine Trapl 2011 in Breitenbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) erworben hat. Mittlerweile hat die Wahlburgenländerin auf der 1.000 Quadratmeter großen Fläche ein Paradies geschaffen, in dem es beinahe das ganze Jahr über blüht.
„Momentan steht gerade die Strauchpfingstrose und der Schneeball sowie der Amberbaum in Blüte“, gerät die Gartenbesitzerin ins Schwärmen. Auch die Akelei hat ihren „großen Auftritt“. Die Staudenbeete mit Frauenmantel, Lavendel, Prachtkerze, Sonnenhut und Herbstanemonen sorgen abwechselnd für die Farbenpracht. Im Gartenparadies von Dine Trapl gedeihen auch Raritäten wie der Tulpenbaum, die Magnolie, der Judasbaum und japanische Zierahornbäume. „Als ich hierhergezogen bin, habe ich angefangen, den Garten zu gestalten – ohne Konzept, aber mit Gespür.“ Das „Gartenprojekt“ war offensichtlich von Erfolg gekrönt, denn Kröten, Frösche, Molche und Bienen haben hier ein Zuhause gefunden.
Tipps für Besucher
Dine Trapl war 2017 die Erste, die im Burgenland die Plakette „Natur im Garten“ erhalten hat. Bei den Naturgartentagen am 21. und 22. Mai werden sie sowie 54 anderen Naturgarten-Besitzer vom Nord- bis ins Südburgenland ihre Gartentüren öffnen. Hinter der Initiative steht die gemeinnützige Organisation „Natur im Garten Burgenland“, die beim Volksbildungswerk angesiedelt ist. Seit 2017 unterstützen die Mitarbeiter Besitzer naturnah angelegter und gepflegter Gärten. Ziel ist es, ein Bewusstsein für naturnahe Lebensräume, für die heimische Fauna und Flora zu schaffen.
Die Vielfalt der Stile und Philosophien ist dabei unbegrenzt, erklärt Judith Tscheppe, Geschäftsführerin des Volksbildungswerks.
Drei Kriterien
Doch was macht einen Naturgarten aus? Es müssen zumindest drei Kernkriterien erfüllt werden: Es dürfen keine chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide eingesetzt werden und die Gärten dürfen nur mit torffreien Produkten angelegt und gepflegt werden. Rund 500 Gärten haben diese Kriterien im Burgenland seit 2017 erfüllt und haben die entsprechende Plakette erhalten.
Ein Naturgarten entsteht etwa durch Zulassen von Wildwuchs, einer Blumenwiese und Wildstrauchhecken, die Insekten, Vögel und Säugetiere einen Lebensraum bieten. „Es ist nicht so, dass Naturgärten ungepflegt sind“, will Tscheppe mit einem Vorurteil aufräumen. Es gehe darum, auf schädliche Düngemittel zu verzichten.
Empfangen werden bei den 2. Naturgartentagen Interessierte in allen Bezirken von (Hobby-)Gärtnerinnen und Gärtnern, die über ihre Philosophie plaudern und die eine große Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten präsentieren.
Unterstützt wird die Initiative von Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf. „Diese mit viel Liebe und Kennerschaft angelegten Grünoasen vereinen große gärtnerische und gestalterische Leidenschaft in vorbildlicher Weise mit ökologischer Nachhaltigkeit und der so wichtigen Förderung der Biodiversität“, weist Eisenkopf auf die Bedeutung der Naturgärten hin.
Details dazu gibt es unter: www.naturgartentage.at