Nachbarschaftshilfe Plus: Begleitung zur Impfung
6.152 Personen haben sie im Burgenland schon bekommen, 81.676 (Stand: Montag) über das elektronische Vormerksystem Interesse an ihr bekundet – die Covid-19-Impfung. Aufgrund der neuen Datenlage muss das Land aber den Impfplan überarbeiten.
Nachdem sich das nationale Impfgremium dafür ausgesprochen hat, dass der Impfstoff von Astra Zeneca für ab 65-Jährige derzeit nicht verabreicht wird, habe das auch für das Burgenland Konsequenzen, sagte Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) am Montag.
„Wir schauen, wie wir mit den Impfdosen umgehen“, so Schneemann. Im Burgenland gebe es genug Kapazitäten, um Impfungen durchzuführen. Was fehle, sei der Impfstoff.
Service in 21 Gemeinden
Wenn es so weit ist, will man auch bei der Nachbarschaftshilfe Plus gerüstet sein. 21 Gemeinden im Burgenland sind Mitglied bei dem gemeinnützigen Verein, der sich dem Dienst am Mitmenschen verschrieben hat.
Geboten werden vor allem für ältere Bewohner Fahrdienste zum Arzt, Einkaufs- und Medikamentenservice, sowie Spaziergeh- und Besuchsdienste. 7.366 soziale Dienste wurden im Vorjahr von 600 Ehrenamtlichen ausgeführt, die Nachfrage steigt stark an, sagt Projektleiterin Astrid Rainer.
Hilfe bei Impfanmeldung
In Zeiten der Pandemie werde auch immer öfter das Angebot der Telefon-Besuchsdienste in Anspruch genommen, sagt Sylvia Wimmer, Koordinatorin für Lackenbach und Unterfrauenhaid (Bezirk Oberpullendorf).
„Oft fragen uns die Klienten auch, wie man sich für die Impfung anmelden kann", sagt Wimmer, die früher als diplomierte Krankenschwester gearbeitet hat. Dafür stehe der Verein auch in Kontakt mit den jeweiligen Gemeinden, die Informationen zur Impfung und über das Angebot der Nachbarschaftshilfe Plus veröffentlichen.
Wichtig sei es, immer flexibel zu bleiben, erklärt die Koordinatorin. So werden nun begleitete Fahrdienste zu den Impfungen und Testungen angeboten.
Fahrdienste zum Arzt
Der 43-jährige Karl Lakits aus Lackenbach engagiert sich ehrenamtlich bei der Nachbarschaftshilfe Plus. Er begleitet Klienten hauptsächlich zum Arzt und zur Physiotherapie, oder erledigt Einkäufe. Dass die Nachfrage nach den Diensten noch mehr werden, davon ist er überzeugt, unter anderem auch aufgrund des Angebotes der „Impf-Begleitung“.
Einer, der sich im Verein gut auskennt, ist der 85-jährige Lackenbacher Karl Rosenits: Seit der Gründung 2014 engagiert er sich für seine Mitbewohner.
„Ich helfe, wo es geht“, sagt Rosenits, der schon so manches Fest des Vereins durch seine Dekoration verschönert, oder den Mitgliedern durch Zustellung von Glückwunschkarten den Tag versüßt hat.
Er selbst wartet nun auf seine Impfung, für die er bereits angemeldet ist. Seinen Mitmenschen rät er, es ihm gleichzutun. „Denn ohne Impfung ist das nichts“, ist Karl Rosenits überzeugt.
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