Chronik/Burgenland

Hügelgräber bis Höhensiedlung: Zeitreise in 7.000 Jahre Geschichte

Das neue grenzüberschreitende Tourismusprojekt "ArcheoROUTE" führt das Südburgenland und Westungarn bis 2027 zurück in die archäologische Vergangenheit. "Die Region hat ein enormes Potenzial, das mit diesem Projekt weiter ausgeschöpft wird", erklärte Bernhard Herics, Bürgermeister von Schandorf, bei der Präsentation der weiteren Vorhaben.

Bereits das Interreg-Projekt "ArcheON" (2019 – 2022) legte den Grundstein für eine enge Zusammenarbeit zwischen touristischen und wissenschaftlichen Partnern.

Nun wird diese Kooperation mit "ArcheoROUTE" fortgesetzt und intensiviert. Geplant sind die Fortsetzung der Forschung am Hügelgräberfeld in Hannersdorf und Schandorf, die Vermessung der Höhensiedlung in Burg sowie die Errichtung eines Rundwanderwegs.

7.000 Jahre Geschichte

Ein besonderes Highlight wird der Multimedia-Ausstellungsraum in Schandorf sein. Besucher können hier in die Welt des "Königsgrabes" eintauchen und eine Zeitreise zurück in die 7.000-jährige Geschichte erleben. "Der Nachbau des Hügelgrabs ermöglicht eine völlig neue Art, die Vergangenheit greifbar zu machen", erläuterte Projektleiter Harald Popofsits.

Auf der Kuppe des Raumes wird ein Panoramapunkt den Besuchern mithilfe digitaler Technik einen Blick in die Vergangenheit ermöglichen – eine Verbindung von modernster Technik und antiken Schätzen.

Betonteile mit Luftkissen aufgepumpt

Die innovative Bauweise des Ausstellungsraums, die "Pneumatic-Wedge-Methode", wird ressourcenschonend durchgeführt. Dabei werden Betonteile mit Luftkissen aufgepumpt und anschließend stabilisiert. Das Projekt zielt nicht nur darauf ab, die Vergangenheit sichtbar zu machen, sondern soll auch die touristische Zukunft der Region stärken. Der grenzüberschreitende Rundwanderweg und seine Verbindung zum bestehenden Bahntrassen-Radweg sollen sowohl Einheimische als auch Touristen in die Region locken. Schließlich wird immer wieder kritisiert, dass die Landschaft im Südburgenland zwar reizvoll sei, es aber kaum Möglichkeiten zur Freizeitbeschäftigung gibt – sei es für Einheimische oder Touristen.

Masterplan  Archäologie:
2021 hat das Land eine kulturtouristische Initiative  gestartet, in der das reichhaltige archäologische Erbe des Burgenlandes im Mittelpunkt steht

6 "Flagship-Projekte":
Sie sollen die gezielte Weiterentwicklung bereits bekannter archäologischer Standorte vorantreiben sowie die Erschließung bisher unerforschter Fundstellen möglich machen

Wertschöpfung für die Region

"Die Investitionen steigern jedenfalls die Wertschöpfung in den umliegenden Gemeinden", erklärte Gerhard Klepits, Bürgermeister von Hannersdorf. Die "Archeo Secret TOURS“ laden Gäste dazu ein, an zehn grenzüberschreitenden Rätsel-Stationen die archäologischen Schätze der Region spielerisch zu entdecken.

Zum Projektabschluss 2027 ist ein großes grenzüberschreitendes Team-Event geplant, das Schandorf mit dem historischen Themenpark in Szombathely verbindet – passend zum Beginn des berühmten Historischen Karnevals Savaria. "Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist der Schlüssel zum weiteren Erfolg", fasst Popofsits zusammen.

Das Land hat einen Masterplan

Grundlage für dieses Projekt ist der 2021 vom Land vorgestellte "Masterplan Archäologie". Neben der "ArcheoROUTE" und dem Vorhaben "Wandern durch die Geschichte – Rundwanderweg Burg-Schandorf" gibt es sechs weitere sogenannte "Flagship-Projekte": 7.000 Jahre Menschheitsgeschichte in Weiden am See, "Palastvilla" und antikes Logistikzentrum in Bruckneudorf, antike Badekultur in Deutschkreutz, die Legionäre in Lutzmannsburg-Strebersdorf sowie die Kreisgrabenanlage und ein „Steinzeitdorf“ in Rechnitz.