Haydnkons am Weg zur privaten Hochschule
Von Michael Pekovics
Der Zeitplan steht: Ab Herbst 2022 soll das Eisenstädter Haydn Konservatorium als private Hochschule geführt werden, übrigens als erste dieser Art nach dem neuen Gesetz. Dafür notwendig ist ein umfangreicher Antrag, der im heurigen Herbst bei der Stelle „Akkreditierung Austria“ eingereicht werden soll. Das Haydnkons wäre damit nach der Fachhochschule Burgenland (1993) und der Pädagogischen Hochschule (2007) die dritte Hochschule im Bundesland.
Für Konservatoriumsdirektor Tibor Nemeth ist die Umwandlung eine „dringende Notwendigkeit“, denn künftig können auch Bachelor- und Masterabschlüsse angeboten werden, „die unsere Studenten mehr als redlich verdient haben“.
Bachelor und Master
Geplant sind je ein Bachelor und ein Master of Arts in künstlerischen Studien sowie in künstlerisch-pädagogischen Studien. Für die Bachelorstudien sind acht Semester, für die Masterstudien vier Semester vorgesehen. Kooperationen sind nicht nur mit den anderen beiden Hochschulen geplant, sondern auch im Ausland. Nemeth nannte etwa die Liszt Akademie in Budapest, die Weimarer Hochschule, das Haydn Institut in Köln oder ein Institut in Shanghai, das an einer Expositur der Joseph Haydn Hochschule interessiert sei.
Ein großer Ausbau des Instituts sei nicht geplant, denn die Kleinheit werde als positiver Faktor gesehen, verwies Nemeth auf die persönliche Betreuung und individuelle Förderung der Studierenden. Die 300er-Marke soll nicht überschritten werden. Baulich ist laut Geschäftsführer Franz Steindl eine kleine Erweiterung nötig und das Lehrpersonal werde etwas aufgestockt.
Haydn und Liszt
Denn künftig wird neben dem großen Schwerpunkt Joseph Haydn auch Franz Liszt eine wichtigere Rolle spielen. „Haydn & Liszt Research“ nennt sich das in der Praxis, für Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) eine „Riesenchance, das Bildungsangebot auszubauen und ein starkes Branding zu erreichen“. Das 50-jährige Jubiläum des Instituts soll dann am 27. Oktober gefeiert werden – wenn der Zeitplan angesichts der Pandemie hält.