Chronik/Burgenland

Halloween-Schütze: Verdacht des Mordversuchs

Nach dem Schuss auf eine 13-Jährige aus Eisenstadt zu Halloween wurde am Montag zumindest die wichtigste Frage beantwortet: "Caroline geht‘s ganz gut", beschrieb Ursula Bredlinger dem KURIER den Zustand ihrer Tochter, die sich im Eisenstädter Spital befindet. Ob das Projektil aus dem Becken der mehrfachen Landesmeisterin über 800 Meter entfernt wird? "Die Entscheidung ist noch nicht gefallen", sagte Bredlinger, AHS-Lehrerin und früher selbst Spitzen-Marathonläuferin. Montagnachmittag überwog die Tendenz, nicht zu operieren. Derzeit bekomme Caroline Schmerzmittel und Antibiotika, um eine Infektion zu verhindern.

Wie berichtet, war das Mädchen am Freitag gegen 18.30 Uhr mit Freunden in Großhöflein bei Eisenstadt unterwegs, als es am Steinbruchweg vermutlich mit einem Flobertgewehr angeschossen wurde. Der mutmaßliche Schütze, ein 30 bis 40 Jahre alter Mann aus dem Bezirk Oberpullendorf, war am Samstag ausgeforscht, am Montag in U-Haft. Der Verdacht reicht von "absichtlicher schwerer Körperverletzung" bis zu "versuchtem Mord". Staatsanwalt Roland Koch: Es gebe Hinweise, dass "der Schuss nicht unabsichtlich" erfolgt sei.

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Ihre Tochter und deren Freunde wollten sich das Halloweentreiben nur anschauen, seien weder verkleidet gewesen noch hätten sie an Türen geklopft, erzählt Ursula Bredlinger. Ob der Schütze im Rahmen einer Halloween-Party zur Waffe griff, ist offen.

Wie sich die Schussverletzung auf Carolines sportliche Karriere auswirkt, kann die Mutter derzeit nicht abschätzen. Das Potenzial der 13-jährigen Gymnasiastin, die fürs Laufteam Burgenland Eisenstadt startet, ist offenkundig: Bei den Staatsmeisterschaften erkämpfte sie heuer gegen 16-Jährige den vierten Platz. Ursula Bredlinger: "Caroline stand mitten im Training für die Hallensaison" – bis zur Wahnsinnstat zu Halloween.