Grüne kritisieren Führungsstil Doskozils als „antifeministisch“
Von Thomas Orovits
Dass die Landesholding Burgenland einen zweiten Geschäftsführer bekommt, kommt bei den Oppositionsparteien aus unterschiedlichen Gründen nicht gut an. Wie berichtet, soll die Holding, in der knapp 80 Betriebe gebündelt sind, laut LH Hans Peter Doskozil (SPÖ) aufgrund ihrer „Größe und Komplexität“ eine neue Organisationsstruktur erhalten. Die Ausschreibung läuft. Der bisherige Alleingeschäftsführer Hans Peter Rucker will sich für den wirtschaftlichen Bereich wieder bewerben. Für den neuen technischen Bereich zeigt Gerald Goger von der Landesimmobiliengesellschaft (LIB) Interesse.
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„Trotz massiver Schulden verdoppelt die SPÖ-Alleinregierung die Führungsebene der Landesholding“, meldete sich ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas zu Wort. Die LIB sei „nach dem dubiosen Verkaufsprozess der Landesreinigungsfirma öffentlich unter Beschuss geraten“, so Fazekas. Goger habe deshalb „keine Berechtigung auf den Chefposten in der Landesholding“.
Für FPÖ-Chef Alexander Petschnig „besteht nicht die geringste objektive Notwendigkeit, an der Aufstellung in der Geschäftsführung etwas zu ändern“, schließlich löse Rucker diese Aufgabe seit sieben Jahren alleine. Die „Aufblähung“ solle offenbar bloß „einem roten Glücksritter ein exorbitantes Gehalt zuschanzen“, meint der Blaue.
Durch „die Verstaatlichungspolitik Doskozils“ sei die Holding „enorm gewachsen“, stellt Grünen-Landessprecherin Regina Petrik fest. „Eine fachliche Aufteilung auf Leitungsebene macht daher durchaus Sinn“. Dass die Führungsspitze wieder nur mit Männern besetzt werde, sei aber „ein trauriger Beleg für den antifeministischen Führungsstil Doskozils“.