Chronik/Burgenland

FPÖ: Jennersdorf sucht, in Siegendorf wird vielleicht geklagt

Manch Jennersdorfer Haushalt war verwundert, als FPÖ-Stadtrat Franz Schenk mitteilte, bei der kommenden Gemeinderatswahl nicht mehr als Spitzenkandidat anzutreten. Wenige Tage vor dieser Meldung flatterte nämlich eine von den Freiheitlichen finanzierte Postwurfsendung in die Häuser, auf der Schenk noch groß abgebildet war und sein politisches Wirken erklärte. „Das war noch mit uns abgesprochen, inhaltlich ändert sich ja auch nichts daran“, so FPÖ-Landesgeschäftsführer Rudolf Smolej.

Wobei der angekündigte Rücktritt auch für die Freiheitlichen überraschend kam, auch wenn es zuletzt schon immer wieder Andeutungen gegeben habe. „Für uns war das überraschend“, erklärt Smolej. Grund für die FPÖ sei die Diskussionskultur des Jennersdorfer Bürgermeisters Reinhard Deutsch (JES).

Als Stadtrat bleibt Schenk bis zur kommenden Gemeinderatswahl erhalten und wird bis dorthin auch weiterhin die freiheitlichen Themen vertreten. „Es gibt keinen Knacks zwischen Franz und uns“, führt Smolej aus. In der kommenden Woche sei eine Sitzung angedacht, in der ein etwaiger Nachfolger oder Nachfolgerin festgelegt wird. Alles sei „im grünen Bereich“.

MFG-Antritt verneint

Gegenüber Smolej habe Schenk außerdem erklärt, nicht für eine andere Partei in den Gemeinderatswahlkampf zu gehen: „Er hat ausgeschlossen, dass er für eine andere Partei antritt.“

Etwaige Gerüchte, dass Schenk für die MFG antreten werde, da er bei einem Treffen der Partei dabei war, versucht Smolej anschließend ebenfalls zu entkräften: „Er war einmal im Gasthaus, als sich die MFG dort getroffen hat.“

Verwunderung in Siegendorf

Anita Novotny ist zwar schon 2018 aus der FPÖ ausgetreten, jetzt erwägt die Siegendorferin aber rechtliche Schritte gegen ihre Ex-Partei. Der Auslöser: Nach ihrem Austritt habe sie 2019 als unabhängige Gemeinderätin einen Antrag für eine Hundefreilaufzone gestellt.

Vor der Kommunalwahl im kommenden Herbst gehe nun aber die FPÖ mit ihrer Idee hausieren. Landesparteisekretär Christian Ries versteht die Aufregung nicht: „Sie sollte es als Lob verstehen, wenn die Idee weitergetragen wird“.