Chronik/Burgenland

Commerzialbank-Aus trifft auch den Unterhaus-Fußball

Das Aus der Commerzialbank rund um den nunmehrigen Ex-SV-Mattersburg-Präsidenten Martin Pucher trifft den gesamten Fußball im Burgenland.

Besonders hart betroffen ist der ASV Draßburg. Der Regionalligist wurde von der Commerzialbank mit 60.000 Euro pro Jahr gesponsert. Geld, das nun in der Vereinskassa fehlt. „Man ist davon betroffen, keine Frage. Aber wir wollen dadurch keine Untergangsstimmung heraufbeschwören“, sagt Obmann Ernst Wild. Für ihn und seine Funktionäre, darunter Präsident und Sportlandesrat Christian Illedits, steht fest: „Wir müssen jetzt halt noch mehr tun und andere Sponsoren an Land ziehen.“

Draßburg schaffte im vergangenen Sommer den Aufstieg in die Ostliga. Nach einer Corona-bedingten Absage der Regionalliga Ost Saison muss der ASV auf sein erstes echtes Ergebnis in der Ostliga warten. „Wir waren auf einem guten Weg und hätten sicher ein historisches Ergebnis schaffen können.

Wir konnten nicht zeigen, was wir drauf haben, also heißt es für uns in der kommenden Saison, das zu beweisen“, sagt Wild und ergänzt, dass sich der fehlende Sponsor nicht auf die Ostliga auswirken werde.

Auswirkungen hat der Banken-Skandal freilich auf die burgenländische Fußballakademie, die neben dem SV Mattersburg auch vom Burgenländischen Fußballverband (BFV) betrieben wurde. Verbandspräsident Gerhard Milletich ist allerdings voller Hoffnung: „Der Herr Landeshauptmann hat gesagt, er will die Akademie weiterbetreiben und natürlich sehen auch wir das so. Es wird allerdings nur mit tatkräftiger Unterstützung vonseiten der Landesregierung gehen.“

"Imageschaden für das Burgenland"

Milletich hat auch eine klare Meinung zum SV Mattersburg: „Dass der Erfolg am Ende nur mit viel Lug und Trug bewerkstelligt wurde, ist ein Wahnsinn. Für den Fußball im Burgenland ist es ein Imageschaden.“

Dass der SV Mattersburg Konkurs anmelden und damit die Bundesliga verlassen wird müssen, steht für den Verbandspräsidenten fast außer Frage: „Ich gehe davon aus, dass Mattersburg aus der Bundesliga ausscheidet. Für uns im Burgenland ist das ein herber Verlust. Allerdings muss man auch sagen, wenn das auf unseriöser Arbeit aufgebaut wurde, dann haben sie auch nichts in der Bundesliga verloren.“

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Der BFV-Präsident hält aber fest, dass man die Nachwuchsmannschaften weiter aktiv halten will. „Da kommt es dann darauf an, wie sich Mattersburg neu aufstellt.“

Die Auswirkungen auf die anderen Vereine, wie etwa Draßburg, sieht Milletich als große Herausforderung. Allerdings eine, mit der die Vereine fertig werden müssen: „Bis dato hatten sie den Vorteil, dass sie viel Sponsorengeld bekommen haben. Jetzt ist der Sponsor weg. Das passiert jedem Verein einmal. Ich denke aber, dass es die Vereine schaffen werden, auch wenn es sicher anstrengend ist.“