Zukunft der Landwirtschaft: Nachhaltigkeit trifft auf High-Tech
Im Schatten der Klimakrise und der Konkurrenz durch Importe setzen landwirtschaftliche Betriebe im Burgenland verstärkt auf Nachhaltigkeit und technologische Innovationen.
Landeshauptmann-Stellvertreterin und Agrarreferentin Astrid Eisenkopf besuchte kürzlich das Landgut Allacher in Gols. Bei diesem Besuch wurde die Zukunft der biologischen Landwirtschaft diskutiert. Die Herausforderungen, denen sich die Landwirtschaft gegenübersieht, sind vielfältig und komplex.
Die Klimakrise führt zu immer längeren Dürreperioden, die insbesondere den Seewinkel mit seinem hochsensiblen Wasserhaushalt betreffen. Hinzu kommt der extreme Preisdruck bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen durch Importe aus östlichen Nachbarländern, der für die heimischen Betriebe zunehmend existenzbedrohend ist.
"Landwirtschaftlicher Musterbetrieb"
Das Landgut Allacher, ein Biobetrieb seit 2010 und Mitglied von BIO Austria und von Land- und Forstbetrieben, ist ein gutes Beispiel für erfolgreiche biologische Bewirtschaftung. Auf einer Betriebsfläche von rund 1.500 Hektar werden Mais, Soja, Sonnenblumen und Getreide angebaut und Naturschutzflächen und Trappenfelder bewirtschaftet. Bis zu 20 Mitarbeiter sind auf dem Landgut beschäftigt.
“Das Landgut der Familie Allacher ist ein landwirtschaftlicher Musterbetrieb, der eindrucksvoll zeigt, wie biologische Bewirtschaftung auch in großem Umfang in hoher Qualität erfolgreich gelingen kann. Hier steht modernste Technik ganz im Dienst der Nachhaltigkeit. Smart farming schont wertvolle Ressourcen, indem viel weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden müssen, das bedeutet eine deutlich geringere Belastung für die Umwelt. So sieht Landwirtschaft der Zukunft aus”, so Eisenkopf.
- Um auf die hohen Kostensteigerungen für Betriebsmittel, Baustoffe und Arbeitskräfte der Landwirtschaft zu reagieren und um den Bio-Weg weiter zu fördern, beschlossen die Landesagrarreferenten im Oktober letzten Jahres das Impulsprogramm Landwirtschaft.
- Für die Jahre 2024 bis 2027 sollen jährlich jeweils 90 Millionen Euro weitere zusätzliche Bundes- und Landesmittel aufgebracht werden. Das bedeutet zusätzliche 360 Millionen Euro für Österreichs Landwirtschaft.
- Für das Burgenland bedeutet dies für die Periode 2024 bis 2027 jährliche Landesmittel in der Höhe von 1,78 Millionen Euro.
Zu all den Herausforderungen, die sich die Landwirtschaft in diesen Zeiten stellen muss, kommen Extremwetterereignisse wie Hagel, wie sie erst letztes Wochenende im Burgenland stattgefunden haben, noch erschwerend hinzu. "Durch die Gewährung eines Zuschusses zu den Versicherungsprämien für eine Deckung von Verlusten an landwirtschaftlichen Kulturen, versuchen wir die Landwirtschaft dahingehend bestmöglich zu unterstützen. Das Land unterstützt bei Hagel, Frost, Dürre, Stürme oder stark anhaltenden Regenfällen durch sehr hohe Summen. Für das Jahr 2024 sind zur Unterstützung der Landwirtschaft in diesem Bereich über acht Millionen Euro für die Hagelversicherung budgetiert", sagt Eisenkopf.
Wertschöpfung soll in der Region bleiben
Mit der Gründung der privaten Bio-Vermarktungsgenossenschaft "Bioland Burgenland" hat das Land einen weiteren Schritt gesetzt, damit die Wertschöpfung in der Region und somit auch in der burgenländischen Landwirtschaft bleibt. Die 24 Genossenschaftsmitglieder haben im Jahr 2023 bereits 250 Tonnen an Bio Lebensmitteln mit einem Umsatz von 1,6 Millionen Euro vertrieben.
Das zeigt, dass durch kurze Versorgungsketten in Produktion und Vermarktung und den Wegfall von Zwischenhändlern hochwertige regionale Bio-Produkte zu fairen Preisen angeboten werden können, sagt Eisenkopf: "Durch diesen partnerschaftlichen Weg bleibt auch die Wertschöpfung dort, wo sie hingehört: in der burgenländischen Landwirtschaft."