Burgenland: „Lage auf Intensivstationen spitzt sich zu“
Von Roland Pittner
„Die Situation auf den Intensivstationen hat sich in der Wochenmitte wieder zugespitzt“, erklärt Primar Herbert Gruber, Intensivkoordinator des Landes Burgenland und Vorstand der Intensivmedizin in Oberwart und Güssing. Am Mittwochnachmittag wurden 80 Covid-19 Patienten in den burgenländischen Krankenhäusern betreut, 22 lagen auf der Intensivstation. „Wir spüren jetzt den Peak der Inzidenzzahlen von Ende März“, sagt ein Sprecher der Krankenanstaltengesellschaft Krages. Die Auslastung der für Covid-19 reservierten Intensivbetten liege bei 80 Prozent.
„Derzeit sind rund 80 Covid-Fälle auf den Normalstationen, davon werden unserer Erfahrung nach rund 25 Prozent auf der Intensivstation landen“, sagt Gruber. Die nächsten Wochen bleiben für alle Intensivstationen im Land eine herausfordernde Zeit.
Höhere Sterblichkeit
Die Mediziner verzeichnen auch eine höhere Sterblichkeit. „Wir beobachten, dass rund 40 Prozent der Patienten, die auf der Intensivstation landen, versterben, im Normalbetrieb der Isolierstation liegt der Wert bei zehn bis 15 Prozent“, erklärt ein Sprecher. In Oberwart wurde deshalb auch eine Kühlzelle angemietet, um zusätzlichen Platz für Verstorbene zu haben. „Die Kühlzelle ist eine Vorsichtsmaßnahme“, erklärt ein Krages-Sprecher.
Am Mittwoch sind 103 Neuinfektionen und ein Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet worden. Sollte die Auslastung der Intensivbetten steigen, sollen Patienten in andere Bundesländer verlegt werden. „Es gibt auch Notfallpläne im Land, sollte es eng werden“, so der Sprecher.