„Bewässerung hat nichts mit Wasserstand zu tun“
Von Michael Pekovics
Mitten im Sommer war es wieder einmal so weit: Die Stimmung zwischen dem Land und der Landwirtschaft war auf einem neuen Tiefpunkt angekommen. Grund dafür war Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der die Bewässerung der Kulturen im Seewinkel in direktem Zusammenhang mit dem Wasserstand des Neusiedler Sees gebracht hat.
Sehr zum Ärger der Bauern, die zurecht darauf hinwiesen, dass „die Bewässerung mit dem Wasserstand (des Neusiedler Sees; Anm.) nichts zu tun hat“, bekräftigte auch Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich im aktuellen KURIER Talk.
Grundsätzlich unterstütze er aber den Plan des Landes einer externen Wasserzuleitung. Davon würde ja nicht nur der See, sondern auch der Grundwasserspiegel profitieren. Der Bauer könne alles richtig machen, aber ausbleibende Niederschläge wirkten sich auf die Ernte aus. Die Landwirte hätten teilweise schon auf Tröpfchenbewässerung umgestellt beziehungsweise würden auf neue Technologien setzen, aber „das geht nicht alles von heute auf morgen“.
Selbiges gilt wohl auch für das von der SPÖ ausgerufene „Bioland Burgenland“. 100 Prozent Bio seien „ein Fernziel“, sagt Berlakovich, letztlich würden die Konsumenten entscheiden, welche Produkte sie kaufen. Sein Appell: „Corona hat einen gewaltigen Schub für mehr Regionalität gebracht. Das ist ein Trend, der anhalten wird.“Michael Pekovics