Bauen im Burgenland: Kleine Wohnprojekte mit großer Wohnfläche
Überschaubarkeit – unter dieser Prämisse werden in Pannonien Wohnbauprojekte geschaffen. „Es sind kleine, feine Projekte, die errichtet werden“, bringt es Ludwig Bresich, Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Burgenland, auf den Punkt. 13 Wohneinheiten befinden sich durchschnittlich in einem burgenländischen Bauprojekt. Wenig im Vergleich zu Wien, wo es 53 Wohneinheiten sind.
Was Wohnungssuchende bevorzugen
Ob Wohnungen, Reihenhäuser oder Doppelhaushälften: Die kleinen, übersichtlichen Projekte sind es, die für Wohnungssuchende so interessant sind, erklärt Bresich. Die einzelnen Wohneinheiten wiederum sind – im österreichweiten Vergleich – überdurchschnittlich groß.
Laut einer Studie des Fachverbandes, die mithilfe der Bauträgerdatenbank „Exploreal“ erstellt wurde, haben Bewohner im Burgenland eine Wohnfläche von durchschnittlich 74,2 Quadratmeter zur Verfügung. Die Durchschnittsgröße im Bundesgebiet liegt indes bei 67,8 Quadratmeter.
Die hohe Durschschnittsgröße bei den Wohnungen hänge „natürlich auch mit der großen Anzahl an Doppel- und Reihenhäusern zusammen, die naturgemäß mehr Quadratmeter Wohnfläche aufweisen“, erklärt Exploreal-Chef Alexander Bosak.
Der pannonische Wohnungsmarkt liegt dabei in der Hand gemeinnütziger Bauträger: Mit 83 Prozent errichten sie mehr als drei Viertel der Neubauwohneinheiten.
Die meisten Wohnprojekte werden in Miete errichtet, sagt Bresich.
2022 wurde viel gebaut
Dieses Jahr wurde besonders viel gebaut: 1.400 neue Wohneinheiten wurden errichtet – vor allem im Landesnorden, im Bezirk Neusiedl am See, in Eisenstadt und Umgebung sowie in Mattersburg. Von den neuen Wohneinheiten davon stehen 320 im Eigentum, der Rest in Miete. Wer eine Wohnung kaufen will, muss im Schnitt 371.000 Euro und für ein Reihenhaus 391.000 Euro auf den Tisch blättern. Die Preise seien seit der letzten Auswertung vor einem Jahr um durchschnittlich sechs Prozent gestiegen.
Die Finanzierung für das Wohneigentum werde jedenfalls generell schwieriger, sagt Bresich – „aber nicht nur für die Jungen, auch für Ältere“.
2023 dürfte sich die Bautätigkeit im Burgenland reduzieren: Im kommenden Jahr sind 900 neue Wohneinheiten geplant.