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Wie ein Siegendorfer Ehepaar Kinder zu Musical-Stars macht

„Kinder wollen keinen Krieg, sondern mehr Spielplätze!“ – diese Zeile aus der „Kinderbundeshymne“, die der Verein „Kinderspiel“ im Jahr 2018 anlässlich 100 Jahre Republik Österreich herausgebracht hat, ist im Jahr 2022 wohl aktueller denn je.

Sie stammt aus der Feder von Stefan Terdy. Der gelernte Musicaldarsteller und Komponist aus Siegendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) schreibt nicht nur Kinderlieder; seit sieben Jahren kreiert er gemeinsam mit seiner Frau Mitmach-Musicals für Volksschulen. Dem KURIER hat das Ehepaar erklärt, wie das funktioniert.

Spielend lernen

„Ausschlaggebend war, dass wir selbst Eltern geworden sind und wir den Mehrwert von Theater in der Schule gesehen haben. Man kann den Kindern dabei auf mehreren Ebenen etwas beizubringen, ohne dass sie es merken“, erzählt Katharina Terdy Kreuzberger, Mutter einer fünf- und einer elfjährigen Tochter .

Aufgrund ihrer beruflichen Erfahrung – beide haben eine Musical-Ausbildung absolviert– wurde die Idee geboren, musikalische Theaterstücke für Kinder zu erschaffen. Das Ergebnis war der 2015 gegründete Verein „Kinderspiel“: Stefan komponiert die Musik und spielt sie ein, während Katharina die Choreografien entwirft.

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Die Besonderheit der Kindermusicals: Sie sind nicht zum Zuschauen, sondern zum Mitmachen konzipiert. Bei den Vorstellungen wird das Stück eine halbe Stunde lang einstudiert und in der nächsten halben Stunde dann auch schon aufgeführt.

„Die Länge von einer Stunde ist ein wichtiger Punkt, damit reizen wir die Aufmerksamkeitsspanne der Kinder genau aus“, erklärt Katharina.

Bei den Vorstellungen in den Schulen sind sie und Stefan Darsteller, Regisseure und Techniker in Personalunion. Das bedeutet freilich einen ordentlichen Arbeitsaufwand, hat aber auch Vorteile: „Es ist schön, wenn man totale Unabhängigkeit hat, den Text und die Musik selber schreibt und Einfluss auf den Inhalt der Stücke nehmen kann“, sagt Stefan Terdy.

Tiefere Botschaft

Dass ihre Stücke einen pädagogischen Mehrwert bringen, ist dem Kreativ-Paar besonders wichtig. Wie das geht? Zum Beispiel so: Im Science-Fiction Musical „Welania“ entdecken Astronauten einen toten Planeten. Die Kinder erforschen im Verlauf des Stücks, warum das Leben erloschen ist und erfahren dabei viel Wertvolles über Umweltschutz.

„Jedes Stück hat ein supercooles Hauptthema und ein darunterliegendes pädagogisches Thema“, erklärt Terdy-Kreuzberger: „Dadurch, dass die Kinder eine Stunde lang so tief in der Geschichte drin sind, kommen die Inhalte auch viel intensiver an“.

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Probleme mit unaufmerksamen Kindern oder Unruhestiftern gebe es bei den Vorstellungen kaum, sagt die Tanz-Expertin: „Auch bei Klassen, die als schwierig gelten, hat es immer super funktioniert. Die Kinder kommen gar nicht zum Stören, weil sie so vom Stück gefasst sind.“

Kreativität fördern

Sieben verschiedene Kinder-Musicals haben Katharina und Stefan schon geschrieben. Die Schulen können sie je nach Themenschwerpunkt auswählen – etwa Umwelt, Internet oder Burgenland-Kunde. An größeren Schulen werden manchmal mehrere Vorstellungen am gleichen Tag gespielt.

Immer wieder dürfen Schulkinder auch am Bühnenbild mitarbeiten: Das Design des Planeten im Weltraumstück stammt beispielsweise von Schülerinnen und Schülern aus Neufeld und Stotzing.

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Das neueste Projekt aus dem Hause Terdy-Kreuzberger ist gerade in Zusammenarbeit mit der Volksschule Sieggraben im Entstehen: Die Kinder haben Superhelden erfunden, deren Fähigkeiten die Welt gerade dringend brauchen könnte. Von den Ideen hat sich Stefan Terdy zu einem „Superheldensong“ inspirieren lassen, den die Kinder am 20. Mai in einem professionellen Tonstudio einsingen dürfen. Im Juni soll das Lied dann präsentiert werden – Youtube-Video inklusive.