Chronik/Burgenland

Arbeitslosigkeit im Burgenland steigt um 7,6 Prozent, Jugend besonders betroffen

Der burgenländische Arbeitsmarkt steht im September 2024 weiter unter Druck. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent auf 7.167 Personen an. "Die wirtschaftliche Stagnation wirkt sich weiterhin negativ auf den burgenländischen Arbeitsmarkt aus", erklärt Karin Steiner, stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Burgenland.

Besonders betroffen sind Jugendliche unter 25 Jahren, bei denen die Arbeitslosigkeit um beachtliche 18,8 Prozent zulegte.

"Mit der Ausbildungsgarantie bis 25 Jahre lassen wir in Österreich junge Menschen nicht im Stich", betont Steiner. Das AMS Burgenland bietet zusätzliche Berufsorientierungskurse an, um Jugendlichen, die im Sommer keinen Job finden konnten, den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern.

Regionale Unterschiede verschärfen die Lage

Während der landesweite Anstieg der Arbeitslosigkeit besorgniserregend ist, zeigen sich starke regionale Unterschiede. In den Arbeitsmarktregionen Stegersbach/Jennersdorf stieg die Arbeitslosigkeit um dramatische 21,7 Prozent. Im Gegensatz dazu ist die Lage in Mattersburg vergleichsweise stabil, mit einem Anstieg von nur 1,1 Prozent.

Die Branchen, die am stärksten von der Arbeitslosigkeit betroffen sind, umfassen den Handel, die Warenherstellung und den Bau. "Der Handel verzeichnet die größte Zahl an Arbeitslosen, gefolgt von der Warenproduktion", so Steiner.

Schwierige Situation für Lehrstellensuchende

Auch Lehrstellensuchende stehen vor großen Herausforderungen: Die Zahl der offenen Lehrstellen sank um 16,1 Prozent, während die Zahl der Lehrstellensuchenden um 13,9 Prozent stieg. Zum Stichtag waren 125 offene Lehrstellen beim AMS Burgenland gemeldet, dem standen jedoch 164 sofort verfügbare Lehrstellensuchende gegenüber.

Die insgesamt rückläufige Zahl an offenen Stellen (-4,0 Prozent) zeigt zudem, dass Unternehmen vorsichtiger in ihren Personalentscheidungen geworden sind. Branchen wie der Tourismus und der Handel können jedoch mit einem leichten Zuwachs an Stellen punkten.

Die nächsten Monate werden zeigen, ob die geplanten Maßnahmen zur Unterstützung der Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen Wirkung zeigen.

Kurz zusammengefasst:

  • Jugendarbeitslosigkeit explodiert: +18,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
  • Starke regionale Unterschiede: Stegersbach/Jennersdorf verzeichnen +21,7 Prozent, Mattersburg nur +1,1 Prozent
  • Offene Lehrstellen rückläufig: -16,1 Prozent weniger Lehrstellen, während Lehrstellensuchende um 13,9 Prozent zunehmen