Alles für die Fisch´ ... in der Leitha
Von Michael Pekovics
Sie haben Namen wie Nase, Streber, Schlammpeitzger oder Huchen und bereichern die Artenvielfalt in den heimischen Gewässern. Um diese ist es aber gar nicht gut bestellt. Zirca zwei Drittel der rund 60 bekannten Fischarten in unseren Seen und Flüssen finden sich auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Initiativen, wie der „FishLife Award“, sollen dieser Entwicklung entgegentreten.
Im Fall der Nase werden dafür im Bereich der Leitha massive Anstrengungen unternommen. Dieser Fisch war ursprünglich die mit Abstand häufigste Art in österreichischen Flüssen und früher sowohl für Berufsfischer als auch für den jetzt gefährdeten Huchen Einkommens- beziehungsweise Nahrungsquelle.
In der Leitha galt sie gar als Leit-Art. Zivilisatorische Einflüsse wie Flussverbauungen oder Verlandungen beziehungsweise natürliche Feinde drängten die Nase im Lauf der Jahrzehnte jedoch zurück.
Bei bereits länger zurückliegenden Untersuchungen in Fischamend und in der Fischa-Dagnitz wurde eine Reduktion der Laichfischschwärme von Tausenden auf wenige Dutzend festgestellt – innerhalb eines Jahrzehnts. Positives Beispiel der vergangenen Jahre ist die Donau in der Wachau, vor sich der Bestand dank großzügiger Revitalisierungsmaßnahmen langsam wieder erholt, nachdem er bereits auf nur 8.000 Stück gesunken war. Ähnliche Erfolge erhoffen sich auch die Verantwortlichen des Sportfischereivereins Bruckneudorf.
Nasen für die Leitha
Seit 2017 setzen sie jährlich tausende kleine Nasen im burgenländisch-niederösterreichischen Grenzfluss aus und leisten damit einen wertvollen ehrenamtlichen Beitrag für den Erhalt und die Pflege der heimischen Gewässer. Das Engagement der Mitglieder wurde jetzt mit einem Sieg beim österreichweit ausgeschriebenen „FishLife Award“ gewürdigt: Das Projekt „Nasen in die Leitha“ erhielt fast 77 Prozent der abgegebenen Stimmen. Insgesamt wurden neun Projekte eingereicht.
„Mit der Verleihung des Awards wollen wir stellvertretend einige Fischer vor den Vorhang holen und Danke sagen“, sagte Helmut Belanyecz, Präsident des Kuratoriums für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF).
Im Burgenland werden auch heuer werden wieder 10.000 Nasensetzlinge im Bruckneudorfer Revier in die Freiheit entlassen. Das Ziel, an dem seit 2017 gearbeitet wird, ist der Aufbau einer intakten Alterspyramide. Der gestärkte Bestand soll sich damit wieder selbst reproduzieren können. „Wir arbeiten schon seit Jahren an der Rückkehr und dem Erhalt selten gewordener Arten wie Nase, Barbe (Fisch des Jahres 2022, Anm.) oder Nerfling. Jährlich investieren wir mehrere tausend Euro für den Fischbesatz. Gefangene Nasen dürfen nicht entnommen werden, sie sind streng geschont und wieder in den Fluss zurückzusetzen“, erklärt Obmann Erich Bezlanovits, der sich auch des Danks des Landes sicher sein konnte. Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) lobte das Engagement der burgenländischen Petrijünger.