Wissen/Wissenschaft

Ins Blaue hinein: Die Bewohner des Mittelmeeres

"Da sieht man eh nix“: Ein junger Mann will Taucherbrille und Schnorchel erst gar nicht auf die kleine Insel im östlichen Mittelmeer mitnehmen. Was für ein Fehler. Weil man sieht genug – beim Untertauchen und auch vom Boot aus. Die Urlauber und Urlauberinnen müssen nur genauer hinschauen als im Indischen Ozean oder dem Karibischen Meer.

Schwimmen Wale und Haie im Mittelmeer? Ja. Und Schildkröten und Robben? Ebenso. Delfine, Thunfische und Tintenfische? Sowieso.

Ob man diese Tiere entdecken kann, hängt davon ab, wo man im 2,5 Millionen Quadratkilometer großen Meer untertaucht. Hier finden Sie ein paar wenige Lebewesen, die die Urlaubsziele ganzjährig bewohnen:

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Mehr als 17.000 marine Arten gibt es hier. Ein Viertel davon kommt nur im Mittelmeer vor. Damit ist es einer der 25 globalen Artenvielfalt Hotspots. Noch.

Denn so schön die einzelnen Abschnitte des Mittelmeeres – von der Adria über die Straße von Sizilien bis zum Alboran Meer – auch sind, so gefährdet ist deren Ökosystem. Das hat mehrere Gründe. Plastikmüll im Meer ist einer davon. Bis 2050 drohe dessen Vervierfachung, warnt der WWF. Der Klimawandel setzt dem Mittelmeer besonders zu: Es erhitzt sich 20 Prozent stärker als der globale Meeresdurchschnitt.

Es droht nicht nur eine Qualleninvasion. Über den Suezkanal oder mit Frachtschiffen wandern verschiedenste Arten ein. So sind die giftigen und teils aggressiven Rotfeuerfische längst keine Seltenheit mehr. Kaninchenfische verdrängen andere Fischarten und schädigen durch Fressen von Seegras und Algen das Ökosystem. Umweltschutzorganisationen arbeiten daher daran, dass die Fischer vor allem diese Tiere fangen und vermarkten und nicht die üblichen Fische. Denn der Mensch sorgt durch Überfischung für leere Meere. Aus diesem Grund sollte man Meeresfisch als Delikatesse genießen und auch im Urlaubsort nachfragen, ob er von lokalen Fischern stammt. Wie man den Konsum nachhaltig gestalten kann, finden Sie etwa im fischratgeber.wwf.at.